Bei dieser Wiese in der Nähe des Campingplatzes in Steinach soll zeitnah ein Rückhaltebecken erbaut werden. Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Hochwasser: Lösungen werden erkundigt, diskutiert und geplant / Gasthaus Wilder Mann erweitert

Der Steinacher Rat hat die Bedarfsermittlung für lokale Hochwasser-Schutzmaßnahmen in Steinach und Welschensteinach beschlossen. Ergänzend zum Bau des Rückhaltebeckens sollen Möglichkeiten zum Objektschutz ausgelotet werden.

Steinach. Beauftragt wurde das Planungsbüro Wald + Corbe, das einen Honorar-Vorschlag eingereicht hatte. "Da sich der Aufwand im Voraus nicht abschätzen lässt, hat das Ingenieurbüro vorgeschlagen, diese nach dem tatsächlichen Zeitaufwand abzurechnen", erklärte Steinachs Bürgermeister Nicolai Bischler. Hochwasser-Schutzmaßnahmen am Welschensteinacher Dorfbach könnten unterhalb des Rückhaltebeckens mit 70 Prozent gefördert werden, wenn diese bis Ende 2022 abgeschlossen seien. Vermutlich sei die Förderung auch oberhalb des Beckens möglich, doch zunächst müssten entsprechende Maßnahmen festgelegt und beantragt werden.

Welschensteinachs Ortsvorsteher Erich Maier gab zu bedenken, dass es etwa zwei Jahre dauern würde, bis das Rückhaltebecken gebaut sei. "Wenn das Projekt für Millionen Euro gebaut wird ist es verkehrt herum aufgehängt, wenn zuerst die Planung unterhalb des Beckens realisiert werden muss."

Eine Prioritätenliste wird erstellt

Doch der Bürgermeister relativierte, es werde bereits während der Bauphase Welschensteinach und Steianch überplant und anschließend eine Prioritätenliste erstellt. Als grobe Richtegröße zur Orientierung wird im Honorarvorschlag des Büro Wald + Corbe das Sichten der vorhandenen Unterlagen, die Ortsbegehung und die Abstimmungen vorläufig mit 6375 Euro beziffert. Die Darstellung der Lösungsmöglichkeiten steht vorläufig mit 7875 Euro im Vorschlag, die möglicherweise notwendig werdenden Vermessungs-Arbeiten mit vorläufig 4020 Euro. Die Stundensätze zur tatsächlichen Abrechnung nach Aufwand sowie die Nebenkosten sind ebenfalls aufgelistet.

Dem Bauantrag zur Erweiterung des Gasthauses Zum Wilden Mann um einen 20 Meter langen und 4,3 Meter breiten Anbau im rückwärtigen Gebäudeteil wurde zugestimmt. Damit soll die Erweiterung der Küche im Erdgeschoss möglich und außerdem Platz für eine barrierefreie Toilette geschaffen werden. "Der Anbau erfolgt zweigeschossig und wird mit einem Flachdach ausgebildet", informierte Hauptamtsleiterin Sabine Obert-Kempf. Da in der Denkmalliste der Gemeinde Steinach verschiedene Einträge zum Gasthaus stehen, wird die Baurechtsbehörde um die Beteiligung der Denkmalschutz-Behörde gebeten.

Dem Aufforstungsantrag auf einer Fläche von 0,81 Hektar im Bereich Niederbach/Schwendenberg wurde zugestimmt. Während der Frageviertelstunde hatte sich ein Bürger nach der Kostenverteilung in Sachen B33-Abfahrt ins Gewerbegebiet, der Positionierung Steinachs in interkommunalen Verträgen, dem generellen künftigen Umgang mit dem Gewerbe und der weiteren Ausbau-Planung fürs Mittelgrün erkundigt. Bürgermeister Nicolai Bischler verwies auf Gespräche, die es zur Kostenverteilung der Abfahrt im Zweckverband zu führen gebe. In Sachen Mittelgrün habe sich inzwischen einiges geändert und es gelte zu überlegen, ob sich an der bestehenden Planung von vor zehn Jahren angelehnt oder neu überplant werde. Entsprechende Gespräche würden zeitnah im Gremium geführt.

Das Gremium hat dem Verwaltungs-Vorschlag zur Besetzung des Gemeinde-Wahlausschusses für die Kommunalwahl am 26. Mai zugestimmt. Bürgermeister Nicolai Bischler wird aufgrund seiner eigenen Kandidatur für den Kreistag nicht beteiligt sein. Vorsitzende ist Sabine Obert-Kempf, ihre Stellvertreterin ist Sabine Muth. Als Beisitzer wurden Josef Messmer, Katharina Schwendemann und Heinrich Schnaitter gewählt, ihre jeweiligen Stellvertreter sind Brigitte Haas, Michael Mai und Alexandra Vollmer-Himmelsbach.

Ein künstlich angelegtes Becken, das dazu dient, größere Mengen Wasser zu speichern nennt man Rückhaltebecken. Ein geeigneter Platz für ein solches ist ein niedrig gelegenes Gelände in der Nähe von Gewässern. Das Becken in Steinach soll in der Nähe der Tennisplätze des Steinacher Clubs liegen, die aber nicht beeinflusst werden sollen.