Forst: Steinacher Betriebsplan geht von geringem Ertrag aus / Einschlag kaum planbar

Die Lage im Wald spitzt sich zu. Das ist bei der Gemeinderatssitzung in Steinach am Dienstagabend deutlich geworden. Bei der Vorstellung des Forstbetriebsplans informierte Förster Günter Schmidt über die Lage.

Steinach. "Die allgemeine Situation im Wald ist schwierig", fasste Schmidt zusammen. "Wir fahren nur auf Sicht."

Das erklärt auch den mageren Überschuss, den der Förster für den diesjährigen Forstbetriebsplan vorsieht: lediglich 10 000 Euro sind ausgewiesen. In den Vorjahren wurde immer mit 40 000 Euro gerechnet. "Dieses Jahr ist keine Prognose möglich", sagte Schmidt.

Bekanntlich hat der trockene Sommer 2018 den Wäldern im ganzen Land deutlich zugesetzt. Die Folgen werden allerdings erst nach und nach spürbar: Sinkende Grundwasserbestände und zunehmende Käferpopulationen bedrohen die geschwächten Bäume; sie sterben ab.

Und so reagiert man im Steinacher Gemeindewald momentan vor allem auf die gegebenen Umstände: "Wir haben Dürrholz", sagte Schmidt am Dienstagabend. "Das wirft nicht viel ab."

Ein weiteres Problem stelle der Holzmarkt dar. Die Preise fallen, und Kalamitätsholz wirft noch einmal weniger ab. So liege die Fichte beispielsweise momentan um die 78 Euro je Festmeter, Minderholz bringe jedoch nur noch 40 bis 45 Euro je Festmeter ein.

Zudem sind die Sägewerke durch das Überangebot an eingeschlagenem Holz voll. Steinach beispielsweise verschiffe seinen Einschlag inzwischen auf Containern ins Ausland.

So ist der Forstbetriebsplan von Schmidt vorsichtig berechnet worden: Vorgesehenen Einnahmen in Höhe von 135 050 Euro stehen Ausgaben in Höhe von 125 050 Euro entgegen. Die Erträge belaufen sich auf 70 040 Euro für Holz-Reinerlöse, zudem erhält die Gemeinde 1000 Euro aus der Jadpacht. Zur Berechnung der Holzerlöse geht der Förster von einem Einschlag von 2320 Festmetern in diesem Jahr aus.

Waldwegeunterhaltung, Bestandspflege und Versicherung sowie der Aufwand für die Beförsterung und die Pensionsumlage sind die Hauptposten auf der Aufgabenseite.

Wie dramatisch die Lage im Wald ist, machte Schmidt deutlich: "Wir müssen hoffen, dass der Wald nicht abstirbt."

In der Gemeinderatssitzung informierte Förster Günter Schmidt detailliert über Posten im Forstbetriebsplan. Bewilligt wurde dieser vom Gremium schließlich einstimmig.