Infrastruktur: Gemeinderat diskutiert Projekt in Welschensteinach / Kosten stehen im Fokus

Die Spielplatzsituation in Welschensteinach ist schon seit Längerem Thema in der Gemeinde. Am Montagabend fiel der Startschuss für ein Projekt, das die Situation verbessern soll.

Steinach. Der Gemeinderat tat sich mit der Entscheidung schwer. Für das Projekt stehen Kosten in Höhe von 100 000 Euro im Raum. Die Gemeinde hofft auf einen ELR-Zuschuss in Höhe von mindestens 40 Prozent. Bisher sind Spenden in Höhe von 1250 Euro für das Projekt eingegangen, zudem wird überlegt, ein Crowdfunding einzurichten.

Schon im Gemeindeentwicklungskonzept von 2013 ist die unbefriedigende Spielplatzsituation in Welschensteinach Thema, führte Bürgermeister Nicolai Bischler in der Sitzung aus. Bis jetzt gibt es im Ort einen Spielplatz. Dieser in der Josef-Schmid-Straße ist allerdings "erheblich in die Jahre gekommen", sagte Bischler.

Gemäß einem Konzept, das von Björn Krugielka (FW) und Alexander Kern (CDU) ausgearbeitet wurde, ist für den neuen Spielplatz ein Standort direkt am Radweg an der Einkreuzung zum Eblesweg vorgesehen. Diese ist insgesamt circa 1000 Quadratmeter groß. Nach Abzug des Bedarfs für Parkplätze und Beschilderungen blieben dort circa 850 Quadratmeter für Spielfläche übrig.

Der Plan rief nicht bei Jedem Begeisterung hervor. Zunächst wies Josef Spitz (CDU) auf die seiner Ansicht nach prekäre Lage hin. Da die Fläche nah am Bach und der Straße liegt, befürchtete er erhöhtes Gefahrenpotenzial. An der Stelle sei ein solches Projekt eine "heiße Sache". Insgesamt war Spitz der Meinung: "Es gibt Wichtigeres in der Gemeinde." Hinsichtlich des Platzes entgegegnete Xaver Rockenstein (FW), Welschensteinachs Ortsvorsteher, dass man den Platz für ein solches Vorhaben auch erst einmal bekommen müsse. Im vorliegenden Fall würde ein Pachtvertrag geschlossen, im Raum stehen gemäß Konzept zunächst 20 Jahre. Für Rockenstein war die Lage am Radweg sehr positiv. Zudem fand er die Idee, bei der Gestaltung die Bürger mit ins Boot zu holen, gut.

"Die Kostenaufstellung ist mir zu vage", kritisierte Gregor Uhl (FW). Er plädierte dafür, mit der Abstimmung zu warten, bis der Haushaltsplan vorliegt. Dem schlossen sich Bernd Schwendemann (FW), Tino Joos (CDU) und Günter Schmidt (FW) an.

Schwendemann wandte zudem ein, dass die Bürgerbeteiligung ein zweischneidiges Schwert sein könnte. Im Rahmen eines solchen Prozesses würden Erwartungen geschaffen, die die Gemeinde eventuell nicht erfüllen könnte.

Bürgerbeteiligung könnte zu hohe Erwartungen wecken

Krugielka erklärte zunächst: "Natürlich haben wir uns bei der Standortfrage Gedanken gemacht." Gerade zu diesem Aspekt seien viele Bürgergespräche geführt worden. Die Lage am Radweg sei sehr gut, immerhin sei Welschensteinach ein langgezogener Ort. Auch die Wassertretstelle sei als Standort in Erwägung gezogen worden, aber diese sei weitab vom Schuss. Dort sei wenig Frequenz zu erwarten.

Eine angesprochene Integration eines Spielplatzes in ein Wohngebiet wäre ja eine gute Idee – "im Allmend II hat’s nicht geklappt". In Baugebieten sei die Fläche zudem sehr wertvoll.

Kern machte deutlich, dass das Projekt einen Startschuss benötige, "damit es endlich Klarheit gibt." Dann könne es mit Bürgerbeteiligung und weiteren Schritten voran gehen. Für dieses Jahr sei maximal angedacht, den ELR-Antrag zu stellen.

Die Beschlussvorlage wurde auf Vorschlag von Xaver Rockenstein (FW) geändert. Zur Abstimmung kam nicht das Projekt an sich, sondern die Zustimmung zur Planung des Spielplatzes. Sieben Räte stimmten dafür. Gregor Uhl, Günter Schmidt, Bernd Schwendemann (alle FW), Tino Joos und Josef Spitz (beide CDU) stimmten dagegen.