Die Jugendfeuerwehr brauchte 14 Minuten und 30 Sekunden, um per Eimerkette Wasser vom Geroldseckerbrunnen zum Museumsplatz zu transportieren. Foto: Baublies

Die Jugendfeuerwehr hat die Stadtwette gegen den Oberbürgermeister und Einwohner am Samstag gewonnen. Die Wettaktion ging im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum 175-jährigen Bestehen der Lahrer Feuerwehr über die Bühne.

Lahr - Etwa 150 Kinder und Jugendliche aus Lahr, Schwanau, Seelbach und Schuttertal benötigten für die Eimerkette vom Brunnen am Alten Rathaus zum historischen Spritzenwagen am Museumsplatz 14 Minuten und 30 Sekunden. Die Einwohner waren in einer zweiten Staffel 45 Sekunden langsamer. Der Startschuss für die erste Stafette fiel um 11.15 Uhr am Brunnen vor dem Alten Rathaus. Einige der Kameraden der Lahrer Feuerwehr hatten zuvor die Kinder und Jugendlichen so aufgestellt, dass die Lücken in der Menschenkette einigermaßen geschlossen waren.

Die vier Jugendfeuerwehren begannen, Wasser aus dem Brunnen am Alten Rathaus zu schöpfen und die Eimer mit einem Fassungsvermögen von fünf Litern möglichst schnell die Marktstraße herunterzureichen. Das ging nicht ganz ohne Wasserverluste vonstatten. Aber die 450 Eimer reichten, dass der historische Spritzenwagen auf dem Museumsplatz, Baujahr 1864, bald die notwendige Wassermenge an Bord hatte. Ein Team übernahm das Pumpen. Das Wasser musste mithilfe einer modernen Spritze und entsprechendem Druck durch ein Loch mit etwa zehn Zentimetern Durchmesser zielgenau befördert werden. Auch da gab es Verluste. Wenn der Wasserstand in der Tonne eine gewisse Höhe erreicht hatte, ertönte ein Signal. Das Spiel war aus.

Die 100 Bürger, die laut der Ankündigung benötigt wurden, um gegen die erste Stafette anzutreten, kamen nicht zusammen. Oberbürgermeister Markus Ibert und sein Team starteten, aufgrund der Chancengleichheit, daher am Rosenbrunnen. Einige Kameraden aus anderen Abteilungen der Feuerwehr, die nicht bei der ersten Staffel mitgemacht hatten, füllten die Lücken auf. Kurz vor 12 Uhr gab der Rathauschef den Startschuss. Die Reihen waren geschlossen. Annerose Deusch, Langenwinkels Ortsvorsteherin, hievte den ersten Eimer aus dem Rosenbrunnen und reichte ihn weiter. Am Ende der Kette wartete Ibert an der Spritze.

Die Kinder und Jugendlichen hatten die Stafette einigermaßen ernst genommen. Bei den erwachsenen Gegnern mangelte es manchmal an dieser Disziplin. So wurde der eine oder andere Eimer zweckentfremdet. Passanten vor allem auf dem Schlossplatz und auf der Zielgeraden zum Museumsplatz bekamen eine unfreiwillige Dusche ab.

Dann hatte der Oberbürgermeister Pech. Das Ventil an der Spritze war plötzlich zu. Grund war wohl Schmutz, der auf dem Weg vom Rosenbrunnen durch den Spritzenwagen bis zum Museumsplatz gekommen war. Das zusammen war das Quäntchen Zeit, das im Vergleich zur ersten Staffel fehlte.

Thomas Happersberger, Gesamtkommandant der Lahrer Feuerwehr, und Hermann Kleinschmidt, Vorsitzender des Fördervereins der Feuerwehr, hatten mit ihrer Prognose letztlich recht behalten: "Klar gewinnen wir."