Diese Visualisierung zeigt eine Innenansicht des geplanten Gründerzentrums auf dem Flugplatz. Grafik: Büro Meurer

Der Wirtschaftsstandort Lahr soll weiterentwickelt werden: Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Fachkonferenz von Gemeinderat und Stadtverwaltung.

Lahr - Bei der Konferenz haben Gemeinderat und Verwaltung "wesentliche Weichenstellungen für die kommunale Wirtschaftspolitik der nächsten Jahre diskutiert", informiert die Stadt.. "Es ist richtig, dass wir uns auch in unruhigen Zeiten die Zeit genommen haben, den Blick auf die Aufgabenfelder der Zukunft zu lenken", zeigt sich Oberbürgermeister Markus Ibert zufrieden: "Wir haben unser gemeinsames Verständnis darüber geschärft, was wir unter einer Wirtschaftsentwicklung mit Qualität verstehen und auch konkrete Ziele und Handlungsfelder erarbeitet."

Wichtige Impulse lieferten laut Stadt erste Ergebnisse einer Befragung von Lahrer Unternehmen: "Aus Sicht der Wirtschaft sind die Arbeitskräftesicherung, Gewerbe- und Wohnflächen, die Breitbandversorgung und Dienstleistungen der Stadt wichtige Handlungsfelder. Gemeinsam mit dem Input aus der Fachkonferenz werden wir nun ein Programm mit konkreten Maßnahmen für die kommenden Jahre entwickeln und im Herbst in den Gemeinderat einbringen", erklärt Wirtschaftsförderer Michael Voigt. Dabei sei die regionale Perspektive wichtig, wie der Lahrer Baubürgermeister Tilman Petters laut einer Mitteilung betont: "Viele der Herausforderungen, sei es der Fachkräftebedarf oder eine nachhaltige Flächenentwicklung, lassen sich nur interkommunal und mit regionalen Partnern lösen." Bei der Fachkonferenz waren daher auch Vertreter der Kammern, Wirtschaftsverbände und die Wirtschaftsregion Ortenau eingeladen.

IGZ-Geschäftsführer Daniel Halter zieht ebenfalls ein positives Fazit: "Die Fachkonferenz hat gezeigt, wie wichtig es ist, die Kräfte am Standort Lahr zu bündeln und gemeinsam Wege für eine zukunftsfähige Wirtschafts-entwicklung zu gehen. Für unsere weitere Arbeit haben wir viele konkrete Impulse mitgenommen."

Auf Basis der Ergebnisse der Fachkonferenz wird die Stadtverwaltung dem Gemeinderat konkrete Vorschläge für das Arbeitsprogramm der Wirtschaftsförderung in den nächsten Jahren unterbreiten. Daneben bleibt die kontinuierliche Weiterentwicklung von Verwaltungsdienstleistungen für die Wirtschaft eine Daueraufgabe. Die Unternehmensbefragung gibt Hinweise zur Erwartungshaltung in den Unternehmen.

Klimaschutz soll eine wichtige Rolle spielen

Fragen der nachhaltigen Entwicklung des Standorts, aber auch einzelner Unternehmen stießen bei den Teilnehmenden der Fachkonferenz auf großes Interesse. Dabei spielte laut Stadt insbesondere die Frage eine Rolle, wie Nachhaltigkeits- und Klimaschutzziele mit dem weiterhin bestehenden Flächenbedarf von Unternehmen in Einklang zu bringen sind. Verwaltung und IGZ hatten einen umfangreichen Überblick über Industrie- und Gewerbelagen in Lahr sowie deren Qualitäten und Potenziale aufbereitet, berichtet die Stadt. Diskutiert wurden unter anderem die Zielrichtung des Standortmarketings, Strategien zur Flächeneffizienz, innovative Mobilitätskonzepte, die Aktivierung von Brachflächen im Bestand, aber auch Entwicklungspotenziale für Gebietserweiterungen.

Dabei sei deutlich geworden, dass eine zukunftsfähige Standortentwicklung eine gemeinsame Gesamtstrategie für die Gewerbeflächenentwicklung der Stadt Lahr unter Einbezug des Flugplatz-Ostareals erfordert.

Bei der Fachkonferenz wurde der Planungsstand des Innovations- und Gründerzentrums am Standort Lahr vorgestellt und diskutiert. Die Stadt Lahr und die IGZ planen gemeinsam mit der Wirtschaftsregion Ortenau und weiteren Partnern, Strukturen und Personal für ein professionelles Innovationsmanagement vor Ort aufzubauen (wir haben berichtet).

Gründerzentrum für produzierendes Gewerbe

Der Fokus soll auf Produktion und industrienahen Dienstleistungen liegen. Neben dem Aus- und Aufbau von Netzwerkaktivitäten, Beratungsangeboten und Veranstaltungen sind die Schaffung flexibler Immobilienangebote für Start-ups und Innovationsteams auf dem Flugplatz-Ostareal zentrale Bausteine. Kurzfristig sollen rund 1500 Quadratmeter Büro- und Werkstattflächen sowie Kommunikationsbereiche und Gemeinschaftsflächen entstehen.