Die Feuerwehr Wolfach hat am Dienstagabend eine Katze, die in einem Rohr festgesteckt hat, befreit. Foto: Feuerwehr Wolfach

Einen tierischen Einsatz hatte die Wolfacher Feuerwehr am Sonntagabend: In Kirnbach war eine Katze in ein Wasserrohr geklettert und steckte fest. Sechs Einsatzkräfte befreiten das Tier, das mit dem Schrecken davonkam.

Wolfach. Ein lautes Miauen tönt aus dem Boden. Es kommt aus der Talstraße in Kirnbach. Eine Katze hatte sich dort am Sonntagabend in einem Wasserrohr verfangen und kam nicht mehr selbst hinaus. Der Besitzer des Tieres rief gegen 21.50 Uhr die Feuerwehr. Die Wolfacher und Kirnbacher rückten mit einem Mannschaftswagen und einem Löschfahrzeug, in dem sich auch zahlreiches Werkzeug befindet, zum Einsatzort aus.

"Das Tier war bei unserem Eintreffen natürlich aufgewühlt und hat gefaucht – sie steckte ja total fest und konnte nicht mehr vor und zurück. Wir haben ihren ungefähren Standort in dem Wasserrohr dann mithilfe einer Rohrkamera lokalisiert", erzählt Feuerwehrsprecher Simon Jan Springmann.

Diese hatten die Feuerwehrmänner am späten Abend noch vom Bauhof holen müssen, denn sie gehört nicht zur Standardausrüstung der Feuerwehr.

In der Nähe der Katze haben dann mehrere Feuerwehrleute mithilfe einer Säbelsäge das Rohr aufgesägt. Diese gehörte zum Eqipment, das die Feuerwehr standardmäßig dabei hat. Mit diesem Utensil war äußerste Vorsicht geboten, um das Tier nicht zu verletzen. Auch der Besitzer konnte sein Tier durch gutes Zureden trotz dessen misslicher Lage im Rohr ein wenig beruhigen.

"Nach rund zwei Stunden, also um kurz vor Mitternacht, war die Arbeit von uns dann endlich getan: Die Katze war lokalisiert, der Zugang aus dem Rohr ausgesägt und die Katze konnte schonend aus der Öffnung befreit werden", berichtet Springmann.

Da das Tier unverletzt und lebhaft war, konnte die Feuerwehr es direkt ohne einen anschließenden Besuch beim Tierarzt wieder in die Freiheit entlassen. "An solch einen besonderen tierischen Einsatz kann ich mich in den vergangenen Jahren nicht dran erinnern. Aber die Feuerwehr rettet natürlich nicht nur Menschen, sondern auch Tiere aus Gefahrensituationen", so Springmann. Bis zum folgenden Tag zu warten, sei in dieser Situation natürlich nicht infrage gekommen. Deshalb vermutet Springmann auch, dass der Katzenbesitzer die Kosten für den Feuerwehreinsatz nicht bezahlen muss.

Katze kommt mit dem Schrecken davon

Wie das Tier in die Leitung unter dem Boden hineingeraten ist, konnte Springmann nicht sagen. Er vermutete aber, dass sie wegen des Schachtdeckels nicht dort hineingeklettert ist, wo sie am Ende wieder herausgeholt wurde. Die meisten Einsätze mit Katzen seien "die typischen Katze-auf-Baum-Geschichten", aber auch die kämen nur vereinzelt alle paar Jahre vor.

Springmann, seine fünf Kollegen und auch der Katzen-Besitzer waren nach der gelungenen Rettung froh, dass die Katze nach ihrem unfreiwilligen unterirdischen Ausflug wohlbehalten und nochmal mit dem Schrecken davon gekommen ist. "Katzen sind natürlich auch Lebewesen und wenn wir Tieren statt Menschen helfen können, ist das genauso eine gute Sache", lautet das Fazit des Wolfacher Feuerwehrsprechers.

Die Feuerwehr ist in bestimmten Situationen auch für das Retten von Tieren zuständig. Dafür muss das Tier in Gefahr sein. Eine Gefahrenlage besteht, wenn das Tier wahrscheinlich durch seine Lage in absehbarer Zeit zu einem Schaden kommt, also verletzt wird oder sogar sterben könnte. Auch bei Gefahren für die öffentliche Sicherheit durch ein Tier schreitet die Feuerwehr ein.