Die Grünen-Staatssekretärinnen Sandra Boser (rechts) und Elke Zimmer machten sich zusammen mit Friesenheims Bürgermeister Erik Weide vor Ort ein Bild. Foto: Blessing

Vor gut einem Jahr hat sich Bürgermeister Erik Weide mit dem RP Freiburg über den Radweg auf der L 118 abgestimmt – passiert ist seither wenig. Nun machten sich die Grünen-Staatssekretärinnen Sandra Boser und Elke Zimmer vor Ort ein Bild.

Friesenheim - "Wir wollen den Radverkehr im Land weiter stärken und den Ausbau von Radwegen fördern", informierte die Staatssekretärin für Verkehr Elke Zimmer bei ihrem Besuch in Friesenheim. Zusammen mit der Staatssekretärin Sandra Boser machte sie sich an der Bahnhofsbrücke ein Bild von den Plänen des Radweges an der L 118. Dort soll die Lücke im Radwegenetz zwischen Friesenheim-Schuttern und Kürzell geschlossen werden. Bisher müssen Radfahrer das Nadelöhr auf der Bahnhofsbrücke gemeinsam mit dem Autoverkehr auf der Fahrbahn überqueren.

Bürgermeister Erik Weide zeigte bei der Begehung auf, dass man in Friesenheim eine Lösung am Bestand auf der Brücke anstrebe. Eine Erweiterung der Unterführung unterhalb der Bahngleise sei auch immer wieder Thema gewesen, die Kosten dafür seien aber viel zu hoch, so Weide.

Die Brücke über die Bahntrasse lasse nach den Abklärungen mit dem Regierungspräsidium (RP) Freiburg in geringem Umfang bauliche Veränderungen zu. So könne die Fahrbahn von aktuell 7,5 auf 6,5 Metern verengt und dafür um ein Geh- und Radweg ergänzt werden, skizzierte Weide das Vorhaben. Außerdem könne man durch eine schmalere Leitplanke weiteren Platz gewinnen, ohne Einbußen bei der Sicherheit machen zu müssen.

Eine Ampellösung für den Autoverkehr wie auf dem neuen Radweg in Hugsweier (wir berichteten) sei dafür nicht notwendig, zeigte Bürgermeister Weide auf. Elke Zimmer unterstrich bei ihrem Besuch, dass das Land Baden-Württemberg das Ziel habe, bis zum Jahr 2030 den Radverkehr auf 20 Prozent auszubauen. Da der komplette Neubau von Radwegen nicht immer möglich sei, sei es wichtig, auch an bestehenden Wegen, das Nebeneinander von Fahrrad und Auto zu überdenken und Lösungen zu schaffen, so die Staatssekretärin für Verkehr.

Auch Sandra Boser machte deutlich, dass das Auto nicht immer Vorfahrt habe. "Wir wollen den Radverkehr ausbauen und dabei attraktiver und vor allem sicherer machen", erklärte Boser.

Die beiden Staatssekretärinnen Boser und Zimmer sagten Weide ihre Unterstützung beim Bauvorhaben zu, da der Bürgermeister immer noch auf die Genehmigung vom RP aus Freiburg warte. Erst dann könne geplant werden. "Wir streben ein Planungsbeginn in 2023, und den Baubeginn im Jahr 2024 an", gibt sich der Friesenheimer Bürgermeister vorsichtig optimistisch.

Sechs Kilometer

"Wir planen jedes Jahr sechs Kilometer neue Radwege zu bauen", erklärte Michael Loritz Dezernent für Infrastrukturen, Baurecht und Migration aus dem Ortenaukreis. Er hoffe, dass der Friesenheimer Radweg auch bald dazu gehören wird – und so eine weitere Lücke im Ortenauer Radwegenetz geschlossen werden könne.