Bauland: Für zwei Gebiete in Seelbach und Wittelbach wird eine mögliche Erschließung geplant

Wo wird in der Gemeinde Seelbach neues Bauland entstehen? Gemäß des Flächennutzungsplans kommen zwei Gebiete infrage, eines in Seelbach und eines in Wittelbach. Nun sollen zunächst Pläne erstellt werden, bevor der Gemeinderat entscheidet.

Seelbach. Zur Wahl stehen "Tretenhof Teil C" mit 4,31 Hektar Fläche in Seelbach und die Erweiterung des "Oberes Felds" mit 1,64 Hektar in Wittelbach. Bei der Gemeinderatssitzung am Montag hat das Gremium einstimmig die Aufträge für die Entwicklung der Bebauungs-pläne, der Vermessungs-leistungen und der Planungs-leistungen für Straßenbau, der Entwässerung und der Regenwasserbehandlung vergeben. Letzteres habe eine immer höhere Bedeutung, sagte Bauamtsleiter Manfred Uhl.

Dass ein Bedarf an Bauland besteht, daran ließ Uhl keinen Zweifel. Nachdem bereits im Jahr 2014 alle Bauplätze der Gemeinde im Baugebiet "Dautenstein" verkauft worden sind, wurde der Schwerpunkt der gemeindlichen Planungen auf die Innenentwicklung gelegt. Nunmehr nimmt jedoch der Bedarf an der Entwicklung einer neuen Wohnbaufläche immer mehr zu. Die Nachfrage nach Bauplätzen ist hoch, heißt es dazu in der beschlossenen Vorlage.

Im fortgeschriebenen Flächennutzungsplan sind die zwei möglichen Wohnbauflächen enthalten, die zu Bauland weiterentwickelt werden können. Im Sommer hatte der Gemeinderat beschlossen, künftig Bauland mit Hilfe eines Erschließungsträgers zu entwickeln. In einer ersten Stufe wurde ein Beratervertrag mit der Rüdiger Kunst Kommunalkonzept Gesellschaft aus Freiburg abgeschlossen. In der zweiten Stufe seien laut Beschlussvorlage nun erste städtebauliche Planungsschritte erforderlich. Diese betreffen die Aufstellung des Bebauungsplans und die Entwicklung des Erschließungskonzepts (Straße, Kanal, Wasserversorgung und Vermessung). "Der Bebauungsplan ist das Herzstück eines attraktiven Baugebiets", sagte Uhl bei der Sitzung. "Wichtig ist dabei auch der Straßenbau, um die unterschiedlichen Höhenverhältnisse in den Griff zu bekommen."

Im Bebauungsplan sei alles geregelt, deshalb sei ein gutes Planungsteam wichtig. Die Beratungen ergaben, dass das Planungsbüro Zink damit beauftragt werden soll. Das Büro soll auch die Tiefbauplanung übernehmen. Für die Vermessungsleistungen soll auf Empfehlung des Büros Rüdiger Kunst Kommunalkonzept das Vermessungsbüro Markstein aus Emmendingen, das schon zahlreiche Baugebiete auch in der näheren Umgebung mit Erschließungsträgern entwickelt hat, beauftragt werden.

Ziel der Baulandentwicklung sei es auch, dass die Kosten für die Gemeinde haushaltsneutral sind, indem diese über den Erschließungsträger abgewickelt und mit Grundstückserlösen verrechnet werden. "Die Planungshoheit liegt dennoch bei der Gemeinde."

Nachdem der Gemeinderat bei der Sitzung am Montag die Büros für den Bebauungsplan, die Erschließungsplanungen sowie Vermessung festgelegt hat, können nun die weiteren Schritte eingeleitet werden, sagte Bürgermeister Thomas Schäfer im Rahmen seiner Haushaltsrede. Zur Zwischenfinanzierung wurden 18 000 Euro veranschlagt. Nach der Festlegung, welches der beiden Gebiete letztendlich erschlossen werden soll, rechnet Schäfer für den Bebauungsplan mit neun bis zwölf Monaten und für die Erschließungsarbeiten mit etwa zwölf bis 18 Monaten, sodass mit einer Baureife bis Ende 2021 gerechnet werden könne.