Rund 100 Besucher waren zu der Bürgerversammlung gekommen, um sich über den Breitbandausbau und die Pläne für die neue Ortsmitte zu informieren. Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Infrastruktur: In Seelbach, Wittelbach und Schönberg wird Glasfaser verlegt / Auch einige Anwohner in Schuttertal profitieren

Seelbach. Die Gemeinde bekommt ein Glasfasernetz. Mit der sogenannten Vectoringtechnik sollen auch die Ortsteile Wittelbach und der Schönberg ein wesentlich schnelleres Internet erhalten. In der Bürgerversammlung stellte Klaus Vogel, der den Ausbau für die Telekom im Landkreis managt, die Pläne vor und beantwortete Fragen. Die Telekom würde den Ausbau von sich aus vornehmen. Damit wären keine Kosten für die Gemeinde verbunden, betonte er.

Der Ausbau mittels der sogenannten Vectoringtechnik erlaube ein wesentlich schnelleres Internet. Vogel erklärte das an einem Beispiel: Ein Video mit der Größe von einem Gigabit herunterzuladen, würde bei den herkömmlichen Leitungen, die Geschwindigkeiten von bis zu 16 Megabit pro Sekunde erlauben, etwa 20 Minuten dauern. Mit der neuen Technologie wäre die Datenmenge in 90 Sekunden auf dem eigenen Rechner.

Geschwindigkeit beim Surfen steigt rasant

Die Telekom wird in der Gemeinde Glasfaser verlegen und moderne Verteiler anstelle der vorhandenen setzen. "Glasfaser gibt es bis an die Bordsteinkante." Die Leitungen vom Verteiler ins Haus bleiben auf absehbare Zeit weiter aus Kupfer. Mit dieser Technik verspricht die Telekom eine Geschwindigkeit beim Herunterladen von bis zu 100 Megabit und beim Hochladen von bis zu 40 Megabit. Wer in der Nähe einer neuen Verteilerstation wohnt, soll noch höhere Geschwindigkeiten erzielen können. Auf einer Karte erklärte Vogel, wo das Glasfaserkabel verlaufen soll und wo neue Verteiler gebaut werden. Diese werden in den meisten Fällen an die Stelle der alten Kästen kommen. Erfreulich dürfte der Ausbau gerade für die Einwohner des kleinsten Ortsteils sein: Auch der Schönberg wird mit Glasfaser angeschlossen.

Die achtwöchigen Tiefbauarbeiten sollen, wenn möglich, ohne größere Behinderungen für die Anwohner vor sich gehen. Ein Teil der Tiefbauarbeiten würden auf den Gehwegen erfolgen. Mitunter liegen bereits Leerrohre. Auf Nachfrage erklärte Vogel, dass man das E-Werk und andere Unternehmen über die Arbeiten rechtzeitig informiere, sodass Synergieeffekte möglich sind. Nur das Zeitfenster der Telekom sei vorgegeben – da lasse der Auftraggeber, die Bundesnetzagentur, keinen Spielraum.

Bei den Verteilerkästen, so Vogel, sei in einem Umkreis von rund 500 Metern die volle Bandbreite möglich. Im Umkreis von 800 bis 900 Metern soll die Geschwindigkeit auf dem Niveau von VDSL liegen. Das wäre immer noch deutlich schneller als alles, was bisher in Seelbach möglich ist.

Der Ausbau betrifft alle Anschlüsse mit der Vorwahl 07823 – rund 2600 Haushalte. Also werden auch einige Bewohner der Nachbargemeinde Schuttertal davon profitieren. Eine Unterbrechung des Telefons und des Netzes wird es nicht geben, denn die alten Leitungen bestehen ja weiter. Hier hat die Telekom eine Sicherheit eingebaut: "Die Bandbreite steht zwei Monate vor der Inbetriebnahme zur Verfügung."

Die Tiefbauarbeiten der Telekom in Seelbach, Wittelbach und auf dem Schönberg für den Anschluss an das Glasfasernetz sind von Mitte September bis Mitte November geplant. Das neue Netz wird vier Kilometer lang. Die Bereitstellung des neuen Netzes ist für das erste Quartal des kommenden Jahres anvisiert. Jeder Kunde der Telekom muss von sich aus die Schaltung beantragen.

Wer nicht bei der Telekom ist, profitiert ebenfalls vom Breitbandausbau. Allerdings müssen auch diese Kunden ihren Anbieter kontaktieren, um eine Freischaltung für das neue Netz zu erhalten.