Angelika Klüh nimmt in der Klosterapotheke morgens vor der Öffnung Corona-Schnelltests vor. Foto: Kiryakova

Pandemie: DRK und Klosterapotheke berichten von reibungslosen Abläufen

Seelbach/Lahr  -Die Teststationen in Seelbach laufen auf Hochtouren. Sowohl in der Kloster-Apotheke als auch im DRK-Testzentrum sind die Wattestäbchen im Dauereinsatz. Probleme gibt es dabei keine – die Zusammenarbeit mit der Gemeinde klappt gut.

Bisher noch keinen positiven Fall

Gefühlt kann man sich inzwischen an jeder Ecke auf das Corona-Virus testen lassen. Ob im Drive-In, in der Apotheke oder einem klassischen Testzentrum – das Angebot ist vielfältig. Allein im Stadtgebiet Lahr gibt es inzwischen 25 Schnelltest-Stationen (wir berichteten). Auch in Seelbach finden die Wattestäbchen regelmäßig ihren Weg in die Nasenrachenräume der Bürger. Getestet wird in der Kloster-Apotheke und im DRK-Heim. Die Lahrer Zeitung hat sich umgehört, wie gut diese Angebote von den Einwohnern angenommen werden.

Die Kloster-Apotheke bietet die Tests nach vorheriger telefonischer Terminabsprache vor der regulären Öffnungszeit am Morgen zwischen 7.30 Uhr und 8.15 Uhr an. "Bisher hatten wir zum Glück noch keinen positiven Fall" berichtet Apothekerin Angelika Klüh. Die Termine seien dabei immer ausgebucht. Die meisten würden sich für einen Frisörbesuch testen lassen. Aber auch einige Abiturienten kämen vorbei, um sich mit einem negativen Ergebnis Gewissheit zu verschaffen.

Der größte Teil der Tests in Seelbach findet im DRK-Heim im Wiesengrund statt. Dienstags und donnerstags übernimmt das DRK Seelbach die Verantwortung von 16 bis 19 Uhr, montags und freitags testet dort das DRK Schuttertal von 18 bis 20 Uhr (montags) beziehungsweise bis 20.30 Uhr am Freitag – jeweils in Zusammenarbeit mit der Rohan-Apotheke.

"Wir testen bis zu 300 Leute in der Woche", erklärt Ulrich Oschwald, Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Seelbach. Hierbei seien die Termine, für die man sich online anmelden kann, größtenteils ausgebucht. Vor Ort sind vier Mitarbeiter des DRK im Einsatz. "Zwei testen, zwei machen das Drumherum", beschreibt Oschwald die Arbeit.

Lange Wartezeiten gebe es daher nur selten. Spontanbesuche im Testzentrum sind möglich, aber auch komplizierter. "Wir müssen da wegen Kleinigkeiten oft fünf Mal nachfragen", sagt Oschwald, der die vorherige Anmeldung empfiehlt. Dadurch, dass die Getesteten die Personalien vor Ort ausfüllen müssen, verzögere sich der Ablauf.

Wichtigkeit professioneller Schnelltests

Die Quote der Corona-Positiven liege "im Promille-Bereich", so Oschwald. Sollte das Testkärtchen einen zweiten Strich – das Zeichen dafür, dass das Virus festgestellt wurde – anzeigen, würden sie sofort den Getesteten anrufen und ihn darüber informieren. Es empfehle sich, eine Mobilfunknummer anzugeben, denn "teilweise waren die Betroffenen noch gar nicht zu Hause, als wir sie erreichen wollten", schildert er. Nach einem positiven Befund sei es an den Getesteten, einen Termin beim Hausarzt für einen zuverlässigeren PCR-Test zu machen.

Auch im DRK-Heim ist ein anstehender Frisörbesuch einer der Hauptgründe für einen Test, wie zu hören ist. Einige würden sich der Prozedur aber auch unterziehen, weil ein Geburtstag anstehe und man auf Nummer sicher gehen möchte. Im Bezug auf Altersgruppen gibt es laut Oschwald keine Tendenzen. Es ließen sich sowohl ältere Leute als auch jüngere und auch Eltern mit ihren Kindern testen. Die meisten seien "Wiederholungstäter".

Oschwald unterstreicht im Gespräch noch einmal die Wichtigkeit professioneller Schnelltests im Vergleich zu den Selbsttests. Er bezweifelt, dass letztere immer so ausgeführt werden, dass ihr Ergebnis aussagekräftig ist. Der Test durch Fachpersonal sei zwar unangenehmer, am Ende würden die meisten Getesteten aber sagen: "So schlimm ist es doch gar nicht."

Besonders positiv hebt der Vorsitzende des Ortsvereins die Zusammenarbeit mit der Gemeinde hervor. Probleme wie vor einigen Wochen am Lahrer Rathausplatz, als das Testzentrum dort kurz geschlossen wurde, gebe es nicht. "Wir arbeiten Hand in Hand", so Oschwald, der abschließend betont: "Wir sind zufrieden, die Leute sind vernünftig, es passt alles!"

Das umfangreiche Testangebot wird also von der Bevölkerung angenommen. Dass die Schnelltests kostenlos und so unkompliziert sind, spielt dabei sicher eine große Rolle. Für die Politik gilt es nun, aus dieser Testbereitschaft auch Kapital zu schlagen.

Info

Die Mitarbeiter der DRK-Ortsgruppen Seelbach und Schuttertal wurden im Vorfeld durch Christian Weber, Apotheker in der Rohan-Apotheke, geschult. Dabei erlärte er den Mitarbeitern, wie diese sich selbst beim Test am besten schützen können sowie die Anatomie der Nase. "Man muss nämlich sogar ein bisschen nach unten gehen", sagt Weber.

Der Apotheker bringt zudem Licht ins Dunkel, warum manche Tests tief in die Nase vordringen, andere nicht so weit und bei wiederum anderen nur ein Abstrich aus dem Rachenraum gemacht wird. "Das liegt an der unterschiedlichen Zulassung der Tests", so Weber. Nach Abschluss der Schulung erhalten die Mitarbeiter ein Zertifikat, mit dem sie dann die Corona-Schnelltests vornehmen können.