Viele vermeintlich "Wilde" gehörten zu Zorro. Im kommenden Jahr verwandelt sich der Klostergarten in eine Insel mit dem Erdkloß Caliban aus Shakespeares "Der Sturm". Foto: Kiryakova Foto: Lahrer Zeitung

Freilichtspiele: Im kommenden Jahr wird in Seelbach "Der Sturm" von William Shakespeare gezeigt

"Der Sturm" vom englischen Renaissance-Dramatiker William Shakespeare wird im kommenden Jahr zu den Freilichtspielen aufgeführt werden. Das gab Bürgermeister Thomas Schäfer am gestrigen Sonntagabend zur "Derniere" von "Zorro" bekannt.

Seelbach. Die Bühne im Klostergarten wird sich also im kommenden Jahr in eine einsame, sturmumtoste Insel verwandeln. Das Drama eignet sich perfekt für die Freilichtspiele. Zum einen gibt es viele Geister, die dem verbannten Prospero zu Diensten sind. Das sind wunderbare Rollen für Kinder und jüngere Darsteller aus dem Schuttertal. Und bei Geistern spielt das Geschlecht keine Rolle, der Überschuss an weiblichen Mimen ist egal. Neben den Geistern bietet auch die Mannschaft des Wracks viele interessante Rollen an.

Alleine die vorhandene Kulisse wird viel dazu beitragen können, die Insel im Sturm abzugeben. Dass es beim Kulissenbau sicher auch Überraschungen geben wird, haben die Schauspieler und Bühnenbildner in den vergangenen Jahren immer wieder unter Beweis gestellt.

Neben Prospero und seiner Tochter Miranda bevölkern der Luftgeist Ariel sowie der "Erdkloß" genannte Caliban die Insel. Durch einen von Prospero heraufbeschworenen Sturm erleidet Antonio, der jüngere Bruder Prosperos, der Usurpator des Mailänder Throns, Schiffbruch. Mit Antonio ist allerlei seltsames Volk gelandet. Trinculo und Stephano bilden bald – zusammen mit Caliban – ein mehr als nur komisches Triumvirat. Glatte Höflinge, die ihrerseits dem Usurpator an die Kehle wollen, sind auch dabei. Und Miranda erkennt sehr schnell: "Dies ist der dritte Mann, den ich gesehn’ und der erste, um den ich geseufzt’." Gemeint ist Ferdinand, der Königssohn aus Neapel, der mit seinem Vater zu den Schiffbrüchigen gehört.

Der Sturm war übrigens bereits einmal kurz Thema im Klostergarten. Gemeint ist das "Zitate-Raten", das Regisseurin Katja Thost-Hauser anstelle der "Mausefalle" im Hamlet inszeniert hatte. Gisela Griesbaum stellte damals die Frage, woher der folgende Satz sammt: "Die Hölle ist leer und alle Teufel sind hier." So berichtet Ariel dem Prospero, nachdem der Sturm das Schiff an den Strand der Insel geworfen hat.