Pendler auf der B 415 zwischen Kinzigtal und Lahr müssen sich bis Anfang März gedulden
Ortenau - Sicherheit geht vor: Daher wird der Hang oberhalb der Bundesstraße 415 zwischen Passhöhe Schönberg und Reichenbach derzeit bearbeitet. Sicherheitsnetze werden hier im Fels verankert. Bis in den März werden die Arbeiten dauern – länger als geplant.
Der Ablauf ist systematisch: Erst werden die relevanten Stellen gerodet. Im Anschluss werden überhängende oder absturzgefährdete Felspartien abgebrochen, beziehungsweise gezielt gesprengt. Sind diese Arbeiten abgeschlossen, geht es an die Installation der eigentlichen Sicherungsmaßnahmen. Dafür werden Stahlanker tief in Boden und Felsen versenkt.
Für die Zeit der Bauarbeiten muss die Bundesstraße halbseitig gesperrt sein. Die Engstelle wird mittels Ampelsteuerung passiert. Da der aktive Baustellenbereich bewusst klein gehalten wird, kommt es allerdings nur selten zu längeren Wartezeiten. Dennoch werden Autofahrer aus beiden Richtungen weiterhin Geduld aufbringen müssen. Denn Kai Hockenjos, Sprecher des Landratsamtes, teilte auf Anfrage mit, dass sich der Zeitplan verzögere. Eigentlich waren die Verantwortlichen davon ausgegangen, dass die Baustelle Mitte Februar abgeschlossen sein werde: "Wir werden den Termin nicht halten."
Weitere Bauabschnitte könnten folgen
Die Verzögerung sei zum einen durch Stürme und Regen sowie den Frost verursacht worden, zum anderen waren zusätzliche und vor allem aufwendige Arbeiten notwendig geworden. Dabei sei es um Stellen gegangen, die zwar nicht in unmittelbarer Nähe der Straßen gelegen hätten, aber kritisch und schwer zugänglich waren so dass viel "händische Arbeiten gefragt waren".
Als neuen Termin für die Freigabe der Verbindung zwischen Lahr und Biberach, die auch von LKW stark frequentiert wird, nennt Hockenjos die erste Märzwoche. "Dann wollen wir mit dem ersten Bauabschnitt fertig sein."
Im Lauf des Jahres werde entschieden, ob weitere Bereiche der Bundesstraße 415 ebenfalls zu sichern sind. "Das liegt in der Hand des Straßenbauamts."
Ausführendes Unternehmen ist die Wolfacher Sachtleben Mining Services. Teams des Spezialisten sind nicht nur im gesamten Schwarzwald und an Straßen im Einsatz, sondern auch gefragt, wenn es um die Sicherheit in Bergwerken und Stollen geht.
Info: Hangsicherung
Um einen Hang gegen Abrutschen oder darunterliegenden Areale zu schützen, werden Fels- und Erdnägel sowie Spritzbeton genutzt. Spezielle Steinschlag-Schutzzäune und -netze, die große Energien aufnehmen können, runden das Gesamtpaket ab.
