Gemeinderat: Verwaltung stellt Beschlussvorlagen vorab online / Ratsmitglieder erhalten Tablet-Computer
Mit einem neuen Ratsinfo-System informiert die Gemeinde Seelbach umfassend über die Arbeit des Gemeinderats. Beschlussvorlagen, Sitzungstermine und Daten der Ratsmitglieder sind ab sofort über das Internet oder via App abrufbar.
Seelbach. Bürgermeister Thomas Schäfer spricht in Anspielung auf das neu eingeführte Ratsinfo-System von einem "großen Mehrwert". Nicht nur, dass die Gemeinde die Sitzungsunterlagen nicht mehr aufwendig kopieren und postalisch versenden muss, auch die Bürger erhalten jeweils eine Woche vor den Sitzungen des Gemeinderats Einsicht. Das haben Schäfer und Elke Albrecht-Pelz vom Bürgermeisteramt während eines Pressegesprächs im Rathaus berichtet.
Wie Albrecht-Pelz bei dem Termin weiter erklärt hat, stünden zudem spätestens zwei Tage nach einer Sitzung ebenfalls Nachberichte online, die bislang nur in gedruckter Form im Gemeindeblatt veröffentlicht worden sind. Das System ermöglicht zudem, etwa Sitzungsgelder für die Mitglieder des Gremiums abzurechnen.
Und: Bürger finden weitere Infos über die Ratsmitglieder, etwa Kontaktdaten sowie Ausschuss-Zugehörigkeiten. Noch eine praktische Funktion hat die Neuerung: Man kann mit Suchbegriffen die Unterlagen in Sekundenschnelle durchsuchen. Zum Gesamtpaket gehören auch flache Tablet-Computer des Herstellers Apple für die Gemeinderäte.
Das neue System können diese bereits seit Januar nutzen. Seither bestand eine Übergangszeit, in der die Unterlagen zusätzlich in ausgedruckter Form verschickt wurden. Ab dem zweiten Halbjahr sind die Dokumente nur noch über das Ratsinfo-System, meist als PDF-Dateien, abrufbar. Bürger können diese auch über eine eigens für Seelbach programmierte App einsehen. Diese steht für Android- und Apple-Tablets zur Verfügung. Bis Ende des Jahres soll sie auch auf Smartphones funktionieren.
Sitzungsunterlagen werden nicht mehr per Post versandt
Mit der technischen Neuerung verspricht sich die Verwaltung laut Albrecht-Pelz, "das Interesse an Lokalpolitik zu steigern". Schäfer dazu: "In Sachen Serviceorientierung und Transparenz müssen wir uns immer wieder anpassen und neue Wege gehen." Moderne Technik sei "enorm wichtig", wenn man Bürger "mitnehmen, einbinden oder gar dazu bringen möchte", Verantwortung zu übernehmen, beispielsweise als Gemeinderat. Dieses Vorhaben hat sich die Gemeinde auch etwas kosten lassen: Die Tablet-Computer mit App und Schulungen für Rathausmitarbeiter habe rund 25 000 Euro gekostet, heißt es während des Pressegesprächs. Auch die Unterlagen für Sitzungen der Ortschaftsräte in Schönberg und Wittelbach werden in das System eingepflegt. Tablets haben nur die Gemeinderäte erhalten, weil diese in kürzeren Abständen tagen und Gerätschaften sowie System daher stärker frequentieren. Abrufbar sind die Sitzungsunterlagen des Gemeinderats seit Ende 2017.
Abrufbar sind die Ratsinfos über die Internetseite der Gemeinde mit dem Link auf der unteren Hälfte der Startseite. Die zweite Variante ist der Abruf per Tablet-App. Herunterladen kann man diese über den Play-Store (Android) und den App-Store (Apple). Ende 2018 sind die Apps für Smartphones verfügbar. Zu finden ist die App jeweils mit dem Suchbegriff "Sternberg", dem Namen des App-Herstellers. Mehr Infos gibt es unter Telefon 07823/94 94 21.