Gemeinderat: Pauschale steigt auf 1,50 Euro pro Einwohner / Weitere Änderungen

Seelbach (bau). Theoretisch ist jede Gemeinde verpflichtet, herrenlose Tiere, die dem Gesetz nach als Fundsachen gelten, anzunehmen und unterzubringen. Seit Jahren übernimmt der Lahrer Tierschutzverein diese Aufgabe für insgesamt zwölf Kommunen in der südlichen Ortenau, darunter auch Seelbach.

Der Gemeinderat hat bei der Sitzung am Montag eine Erhöhung der Fundtier-Pauschale einstimmig beschlossen. Künftig bezahlt die Gemeinde eine Pauschale von 1,50 Euro pro Einwohner. Seit dem Jahr 2014 betrug diese Pauschale ein Euro pro Einwohner.

Martin Spirgatis, Vorsitzender des Vereins, erklärte dem Gemeinderat, dass Verordnungen der EU über sogenannte invasive Tierarten, wie Schildkröten, schwarze Eichhörnchen oder Waschbären, die Arbeit der Tierschützer erschweren würden. Diese Tiere, die das Ökosystem stören würden, müssten aufgenommen, könnten aber nur unter sehr erschwerten Bedingungen auch weitervermittelt werden.

Eigentümer sollen entstandene Kosten übernehmen

Neben der Erhöhung der Pauschale sieht der neue Vertrag auch vor, dass die Kommunen Eigentümer der Tiere, so sie ermittelt werden können, bei entstandenen Kosten haftbar machen. Da hätten laut Spirgatis die Gemeinden mit dem Ordnungsdienst eine bessere Handhabe.

Laut der Vorlage in der Sitzung sind im Haushalt für die erhöhte Pauschale 7500 Euro eingestellt. Für eventuelle Mehrausgaben durch die invasiven Tierarten sollte diese in den kommenden Jahren um 2000 Euro erhöht werden.