Der Kommandant der Seelbacher Feuerwehr, Bernd Wagner (links), hat mit seinem Stellvertreter Christian Vögele und weiteren Herlfern 180 Überraschungspakete gepackt. Foto: Feuerwehr

Feuerwehr: Kommandant Bernd Wagner verteilt Überraschungspakete / Seelbacher Abteilung tagt digital

Seelbach - Die Feuerwehr Seelbach hat ihre Mitglieder zu der Jahreshauptversammlung mit einer roten Tüte an der Haustür überrascht. Mit Würsten, Bier und dem 28-seitigen Bericht ausgestattet, konnten mehr als 50 Wehrmitglieder dann bequem und sicher von Zuhause aus auf das vergangene Jahr zurückblicken. Die Jahreshauptversammlung ist damit am Samstagabend zum ersten Mal digital und nicht wie sonst im Bürgerhaus gestartet.

Die Seelbacher Feuerwehrmitglieder haben aber bereits Erfahrung mit digitalen Treffen, erzählt Kommandant Bernd Wagner. "Wir treffen uns jede Woche einmal beim digitalen Corona-Krisenstab und besprechen die aktuelle Lage.

Jedes Vierteljahr machen wir für alle Mitglieder eine Fragerunde, in der wir ein bestimmtes Thema vorstellen und uns darüber austauschen." Für die Jahreshauptversammlung am Samstagabend stand Wagner mit Tobias Schwarz und seinen Kollegen, die sich ihres Berufes wegen mit der Computertechnik auskennen, im Feuerwehrgerätehaus vor der Kamera. Die restlichen Kameraden waren von zu Hause aus zugeschaltet.

Die insgesamt 27 Einsätze im Jahr 2020 seien laut Wagner vielfältig gewesen, von der Katzenrettung über Brände und Sturmschäden bis hin zu einer Personenrettung mit Coronaverdacht. "Dank dieses Einsatzes haben wir uns schon sehr früh mit der Sicherheit und Hygiene auseinandergesetzt.

Mitglieder tauschen sich per Computer aus

Wir haben nun auch eine teil-digitale Unterweisung für Atemschutzgeräteträger konzipiert, die von diesen einmal im Jahr erneuert werden muss", erzählt Wagner. Dieses Format sei auch von dem Landratsamt und dem Ministerium anerkannt worden.

Momentan dürfte die Feuerwehr nur zu Einsätzen ausrücken, weil die sogenannte Schutzstufe gelte. Sogar Übungen könnten dank den Technikexperten über den Computer stattfinden, veranschaulicht mit Bildschirmpräsentationen und Filmen.

Für die Jahreshauptversammlung hatten Wagner, sein Stellvertreter Christian Vögele und weitere Helfer 180 Pakete etwa für die aktiven Mitglieder, die Alterskameraden und Gäste wie Bürgermeister Thomas Schäfer gepackt und jedem vorbeigebracht. Nach dem rund einstündigen offiziellen Teil hätten sich laut Wagner am Samstagabend bis 23 Uhr immer noch rund 25 Mitglieder in dem virtuellen Raum unterhalten; "da merkt man schon, wie sehr die Kameradschaft fehlt."

Das oberste Ziel der Feuerwehr sei es trotzdem, so bald wie möglich wieder in Präsenz üben zu können, denn: "Die Kameraden und die Gemeinschaft sind in der Feuerwehr das Wichtigste."