Mit der Neugestaltung der Seelbacher Ortsmitte hat der Gemeinderat eine Gengenbacher Firma beauftragt.Foto: Kiryakova Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat: Bauzeit soll 28 Wochen betragen / Arbeiten sollen bis zum Katharinenmarkt beendet sein

Seelbach - Das neue Seelbacher Zentrum rückt näher. Der Gemeinderat hat jetzt die Mittel für Arbeiten an der Ortsmitte freigegeben, die über mehrere Monate für Behinderungen sorgen werden. Dafür soll sich das Ergebnis dann aber auch sehen lassen können.

Wie wird die Durchfahrt der neugestalteten Seelbacher Ortsmitte aussehen? Und wie wird der Verkehr zwischen dem Schuttertal und Lahr in der Bauzeit umgeleitet? Mit diesen Fragen hat sich der Seelbacher Gemeinderat in der Sitzung am Montagabend im Bürgerhaus beschäftigt. Das Gremium hat dabei Aufträge in Höhe von knapp 1,29 Millionen Euro vergeben.

Die Firma Huber Straßenbau aus Gengenbach hatte mit rund 1,2 Millionen Euro das wirtschaftlichste Angebot abgegeben. Damit sollen die gesamte Fahrbahn der L 103 zwischen dem Dreispitz und dem Campingplatz erneuert sowie die Tiefbauarbeiten in der Ortsmitte finanziert werden.

Die Gemeinde bekommt vom Land einen Zuschuss in Höhe von 561. 000 Euro. Das E-Werk Mittelbaden bekam den Zuschlag für die neue Straßenbeleuchtung im Ortskern in Höhe von knapp 86. 000 Euro. Der Gemeinderat stimmte geschlossen zu.

Rathauschef Thomas Schäfer und Bauamtsleiter Rainer Walter stellten die Details der Sanierung vor. "Mit der Neugestaltung der Ortsmitte soll die Attraktivität erhöht und der Straßenraum an die heutigen Bedürfnisse angepasst werden", so die Vorlage.

Mit einem Rückbau der Landesstraße solle "die Aufenthaltsqualität in der Ortsmitte verbessert, die Verkehrssicherheit erhöht und der Einzelhandel gestärkt" werden. Im Bereich zwischen der Mündung der Geroldsecker Straße und der katholischen Kirche St. Nikolaus sollen die Gehwege neu gepflastert werden.

Die Fahrbahn soll dann durchgängig 6,50 Meter breit sein. Die bisherigen Bushaltestellen am Rathaus und dem ehemaligen Gasthaus Engel werden in barrierefreie "Buskaps" umgewandelt. Die Ampel in der 30-er Zone wird um einige Meter versetzt.

Straßensanierung soll im April beginnen

Auf Höhe des Klosterplatzes sind zwei neue Parkplätze in Längsrichtung geplant. Es werden neue Bäume gepflanzt. Allerdings werden noch in diesem Monat der Baum an der Einmündung der Geroldseckerstraße und zwei Bäume gegenüber dem Klosterplatz gefällt.

Die Bauzeit soll 28 Wochen betragen. Alleine die komplette Neugestaltung der Ortsmitte werde 20 Wochen für Behinderungen sorgen. Der Bürgermeister war aber optimistisch, dass zum Katharinenmarkt 2021 alles fertig ist. Baubeginn soll im April sein. Da auf der gesamten Strecke zwischen Reichenbach und dem Ortsausgang in das Schuttertal nur die Fahrbahn erneuert wird, wäre das alleine in acht Wochen zu bewältigen, erklärte Walter.

Schäfer regte an, dass man aufgrund guter Erfahrungen in der Vergangenheit eine Baukommission ins Leben rufen sollte, an der sich neben der Verwaltung je zwei Mitglieder der Fraktionen im Rat beteiligen sollten. Dem stimmte das Gremium zu. Die Fraktionen werden die Mitglieder bestimmen. Die Kommission wird dann unter anderem auch über die Umleitungen beraten. Sicher ist bisher nur, dass die dann sanierte Eisenbahnstraße den Verkehr zwischen dem oberen Tal und der Stadt aufnehmen wird.

Der Rat stimmte der Vergabe dann geschlossen zu

Generell waren sich die drei Fraktionen im Seelbacher Gemeinderat über den Umbau der Ortsmitte einig. Diskussionen gab es dennoch: Jürgen Weiss (FBL) monierte die geplanten, zusätzlichen Stellflächen am Klosterplatz. Da aber da nur Markierungen angebracht werden, die zum Beispiel am Samstags-Wochenmarkt mit Parkverbot belegt werden können, wurde darüber nicht weiter diskutiert.

Werner Göhrig (CDU) regte an, die kurzzeitig notwendige Vollsperrung der Dorfmitte rechtzeitig mit den Einzelhändlern abzustimmen. Markus Himmelsbach (FBL) bewertete die "Buskaps" kritisch. Da der ÖPNV auf der Straße halten würde, wären "kritische Überholmanöver" des Individualverkehr zu erwarten. Hier entgegnete Schäfer, dass man "aktuelles Recht" umsetzen würde.