Pfarrerin Anke Doleschal freut sich über das ganz in Weiß gestrichene Instrument, das eine bessere Akustik als das Vorgängermodell hat. Foto: Kirkakova

Glaube: Einweihung des Instruments vervollständigt Sanierung der Katharinenkirche, Nur im Internet zu hören

Seelbach - Die neue Orgel in der evangelischen Kirche Seelbach war am Karsamstag zum ersten Mal zu hören. Den Ostergruß und die Einweihung des Instruments konnten die Gläubigen wegen der Corona-Maßnahmen nur im Internet verfolgen.

Neue Orgel wie ein christliches Symbol 

Wie ein Symbol der Auferstehung sei die neue Orgel, sagt Pfarrerin Anke Doleschal. Sie hatte jahrelang in einem dunklen Raum gestanden, jetzt erklingt sie wieder in der neu renovierten und lichtdurchfluteten Katharinenkirche in Seelbach. Dafür hätte es keinen passenderen Zeitpunkt geben können als das Osterfest – das Fest der Auferstehung.

Ganz in Weiß mit einem "goldenen Zimbelstern" steht das neue Prachtstück auf der Empore und vollendet das Innere des Kirchenraums. Die in Seelbach neue Orgel wurde 1979 von Peter Vier, Orgelbaumeister aus Oberweier, für das Badische Konservatorium in Karlsruhe als Übungsinstrument für Studenten gebaut. Nachdem sie nicht mehr gebraucht wurde, stand sie jahrelang im Keller des Konservatoriums.

Alte Orgel entsprach nicht den kirchlichen Bedingungen 

Als die evangelische Kirche in Seelbach renoviert wurde, beauftragte der Kirchenrat den Hochschullehrer für Musik, Michael Kaufmann, die vorhandene Orgel zu inspizieren. "Der Klang ist im hinteren Teil der Kirche immer verzögert angekommen", erzählt Doleschal. Das habe an der elektronisch-pneumatischen Traktur des Instrumentes gelegen, die nicht den akustischen Bedingungen der Kirche entsprochen habe.

Eine Restaurierung und die Anpassung des Klangs an die Akustik wären mit größeren Investitionen verbunden gewesen. Das Urteil des Professors war deshalb eindeutig: "Diese Orgel ist die falsche für diese Kirche". Auf seine Empfehlung hin hat sich der Kirchenrat sich für den Austausch entschieden.

Aufgrund besonderer Merkmale ausgewählt

Das in Seelbach neue Instrument wurde bei einem Ausflug in das Badische Konservatorium begutachtet und auserwählt. Obwohl die frühere Übungsorgel aufgrund ihrer dunklen Farben nicht besonders ansehnlich war, hatte sie einen entscheidenden Vorteil – eine rein mechanische Traktur. Fazit: Diese rein mechanische Orgel mit 16 Registern und zwei Manualen ist perfekt für die Seelbacher Kirche. "Bei der Farbe drückten wir bei der Besichtigung alle Augen zu und hörten nur auf ihre Stimme", erzählt Doleschal.

Nach dem Kauf wurde die Orgel von Martin Vier, Sohn des Erbauers, restauriert und weiß angestrichen. Der Zimbelstern, der über den Orgelpfeifen angebracht wurde und sich in einem Glockenspiel dreht, wurde von Gemeindemitgliedern gestiftet. Er soll an die Mitgründerin der evangelischen Kirchengemeinde im Schuttertal, Brunhilde Krauß, erinnern.

Info: Von Seelbach nach Österreich

Die bisherige Orgel  der Seelbacher Kirche  ist  für 5000 Euro an eine Kirchengemeinde im Salzburger Land verkauft worden. Dort wird sie jetzt in einer großen Kirche als Zweitorgel benutzt. In Seelbach  ist man froh, dass sich für die Orgel diese Verwendung gefunden hat. 

Die neue Orgel wurde vor zwei Wochen fertiggestellt. Wegen der Corona-Krise konnte die Einweihung nicht wie geplant stattfinden. Mit einer Osteransprache begrüßte Pfarrerin Anke Doleschal via Internet die evangelische Gemeinde in Seelbach, danach folgte wunderbare Orgelmusik, gespielt von Georges Aubert, ehemaliger Bezirkskantor aus Offenburg. Als erstes Stück erklang "Großer Gott, wir loben dich", als Erinnerung an die alte Orgel, deren letzte Melodie in der Katharinen-Kirche eben dieses Lied gewesen war.

Von Seelbach nach Österreich

Die bisherige Orgel der Seelbacher Kirche ist für 5000 Euro an eine Kirchengemeinde im Salzburger Land verkauft worden. Dort wird sie jetzt in einer großen Kirche als Zweitorgel benutzt. In Seelbach ist man froh, dass sich für die Orgel diese Verwendung gefunden hat.