Regisseurin Katja Thost-Hauser (kniend) mit einigen ihrer Schauspieler, darunter ihr Vater Bruno Thost (Mitte)                                                                                                                                                                                                                                                                     Foto: Kiryakova Foto: Lahrer Zeitung

Theater: Gemeinde begrüßt Ensemble der Freilichtspiele / Regisseurin voller Tatendrang

"Der Sturm" nimmt Fahrt auf. Die Proben zu den Freilichtspielen im Klostergarten haben am Montag begonnen. Am Dienstag gab die Gemeinde dann einen Empfang für die Schauspieler.

Seelbach. "Mein Kopf ist voller Bilder und Ideen", sagte Katja Thost-Hauser, die Regie führt und die Rolle des Caliban spielt, beim Empfang. "Ich freue mich, diese Geschichte zu erzählen."

Konturen des Bühnenbilds sind bereits sichtbar. Auf der Bühne im Klostergarten steht schon ein "gestrandeter Container". Der Klotz soll das Thema Umwelt und Umweltverschmutzung assoziieren. Shakespeares Drama "Der Sturm", uraufgeführt 1611, wird bei den Freilichtspielen in Seelbach also ganz modern inszeniert und greift aktuelle Themen auf.

Mit von der Partie sind neben professionellen Darstellern auch wieder ambitionierte Laiendarsteller. Der Stoff bietet viele Rollen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene aus dem Schuttertal. Zu den etwa 35 bis 40 Darstellern aus der Region gehören viele Kinder. Die Jüngste ist die erst fünf Jahre alte Naemi Franke. Gewürzt wird das Ganze mit viel Musik und Tanz. Einen Teil der Choreografie hat dabei die Brasilianerin Shirlei Rodrigues de Pavia Kogler übernommen, die das Einstudieren von Samba-Tänzen übernimmt. Auch Silvia Franke aus Seelbach ist wie in den Jahren zuvor für einen Teil der Choreografie verantwortlich.

Shania Bohy, die seit Jahren zum Ensemble der Darsteller aus dem Schuttertal gehört, hat in diesem Jahr ihre erste große Rolle bekommen. Sie mimt Miranda, die Tochter Prosperos (Christian Hauser). Gisela Griesbaum schlüpft in diesem Jahr in eine Männerrolle: Gonzalo, ein Höfling des Königs von Neapel Alonso (Bruno Thost).

Shakespeare hat das Irr- und Verwirrspiel kunstvoll auf verschiedenen Ebenen aufgebaut: Rache und Vergebung, Liebe, Zauberei, Macht und Unterdrückung. "Jeder der auf dieser Insel strandet, scheint gegen seinen eigenen Sturm zu kämpfen." Das hat Katja Thost-Hauser im Vorwort des Programmhefts geschrieben. Es gehört zur Intention der Regisseurin, dass Vergeben mehr bedeuten soll als Rache.

Ein entmachteter Herzog beschwört einen Sturm herauf, um seine Feinde auf seine Insel zu locken und sich grausam an ihnen zu rächen – und um seine Tochter Miranda mit dem Prinzen zu verkuppeln. Ferdinand, Thronfolger Neapels, irrt zunächst allein umher, bevor er Miranda trifft und sich beide augenblicklich ineinander verlieben. Das Stück schließt mit einem Epilog, gesprochen von Prospero, der beabsichtigt, nach Mailand zurückzukehren. Der Magier entsagt seiner Zauberkraft und der Rache – auch aufgrund der Liebe der zwei Kinder. "Wir sind vom Stoff, aus dem die Träume sind", erkennt der Zauberer.

Die Premiere von der "Der Sturm" ist am Samstag, 7. September von 18 Uhr an im Klostergarten. Weitere Vorstellungen sind am Sonntag, 8. September, Mittwoch, 11. September, Freitag, 13. September, sowie am Wochenende 14. und 15. September.