Fünf Meter lang war das "Spielgerät" beim Baumstammwerfen. Foto: Schwendemann Foto: Lahrer Zeitung

Highland-Games: Traditionsveranstaltung lockt zahlreiche Besucher / Wassereimer-Schleudern und andere Disziplinen

Prinzbach. Wenn Wasser spritzend durch die Luft fliegt, Schafe gen Himmel schweben, Baumstämme abheben und fliegende Männer im kühlen Nass landen, dann ist Highland-Zeit. Auch bei der 16. Wiederholung haben die Schotten-Wettkämpfe auf der Dorfwiese nichts von ihrem Reiz verloren. Die harten Männer – und erstmals auch fünf starke Frauen – in karierten Kilts hatten ihren Spaß an den Highland-Games ebenso wie mehrere Tausend Besucher. Sieger waren am Ende alle Akteure – den "Dschungel Highlandern" aus Zell gelang es in diesem Jahr am besten, die Tücken der Schwerkraft zu überwinden.

"Der Wettergott trägt gerne Kilt", strahlte Prinzbach-Highlanders-Vorstand Stefan Himmelsbach am frühen Samstagmittag mit der Sommer-Sonne um die Wette. Gemeinsam mit ihm waren die Prinzbach-Highlanders mit schottischen Klängen und die 16 teilnehmenden Mannschaften mit ihrem Gefolge auf der Dorfwiese einmarschiert. Bürgermeisterin Daniela Paletta trug die Fahne der Gemeinde Biberach, Ortsvorsteher Klaus Beck die der Bergwerkstatt Prinzbach.

"Endlich ist es wieder soweit", weckte Bürgermeisterin Paletta die Vorfreude und zeigte sich vor allem darüber erfreut, dass erstmals ein Frauenteam mit am Start war. "In Prinzbach herrscht Ausnahmezustand", rief Ortsvorsteher Klaus Beck den Gästen zu. Normalerweise habe das Dorf rund 440 Einwohner. Diese Zahl wurde am Samstag fast verzehnfacht.

Der Kampf gegen die Schwerkraft begann im ersten Spiel. Zentraler Punkt beim "Wiskeytrail with Zipline" war hier die Wassereimer-Schleuder, mit der das nasse Element über mehrere Meter Entfernung in den Auffangkübel des Mitspielers geschleudert werden musste. Kraft und Geschicklichkeit waren gefordert, damit das Wasser auch sein Ziel erreichen konnte. Ansonsten landete es – Schwerkraft sei Dank – einfach im Gras oder sorgte für eine erfrischende Dusche.

Ur-Schottisch ist auch das "Tossing the Caber", das Baumstammwerfen. Fünf Meter lang und 25 Kilogramm schwer sei das Spielgerät, versicherte Moderator und Spielleiter Stefan Himmelsbach: "Wie immer!" Die Spielregeln verlangen, dass sich der Stamm einmal überschlägt und dann in dem markierten Punktefeld landet. Was bei früheren Spielen immer einigen Teilnehmern gelang, wollte sich dieses Jahr nicht einstellen. Keinem der Werfer gelang der Überschlag – "absägen" wurde da als Forderung laut.

Bei der dritten Disziplin, dem "Real Wheel Tuc-o-War", blieben alle Akteure auf dem Boden. Jeweils vier Mannschaften traten beim Seilziehen gleichzeitig gegeneinander an, um das Wagenrad aus der Mitte auf ihre Seite zu ziehen. Hier hatten die "Firelander" vom Schönberg die meiste Kraft und die beste Taktik und holten den Sieg.

Zehn Kilogramm wog das von Ronja Vitt genähte, wollene "Schaf", das die Akteuere beim ersten Spiel nach der Pause in die Luft werfen mussten. Auf welche Höhe die Messlatte gelegt werden sollte, konnte jeder Werfer selbst bestimmen. Mit 4,30 Metern legten die Flachlandstromer kräftig vor.

Am Ende gab es gleich eine ganze Reihe von Gewinnern. Allen voran waren es die gastgebenden Prinzbach-Highlanders selbst, die mit kreativen Ideen und immensen Arbeitseinsatz für das Gelingen der Veranstaltung gesorgt hatten.

Auch die Prinzbacher Dorfgemeinschaft half mit, den Besucheransturm zu bewältigen und um alle Gäste mit Speisen und Getränken zu versorgen. Den ganzen Tag über waren die Mitglieder der Feuerwehr im Einsatz um den Autoverkehr zu regeln. Einen Stau Richtung Prinzbach gibt es nur einmal im Jahr.