Der Schwarzwälder Hof ist ein beliebtes Ziel vieler Gäste, die in Seelbach übernachten wollen. Foto: Ehrlich Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat: Gremium beschließt Erhöhung ab Anfang 2020

Seelbach (web). Gäste, die in Seelbach übernachten und Urlaub machen, müssen ab dem Jahr 2020 etwas tiefer in die Tasche greifen: Zu diesem Zeitpunkt steigt die Kurtaxe von 1,50 auf 1,70 Euro in der Hauptsaison und von einem Euro auf 1,20 Euro in der Vor- und Nachsaison. Dauercamper müssen dann statt 60 Euro 65 Euro pro Jahr entrichten. Der Beschluss am Montagabend bei der Sitzung des Gemeinderats fiel einstimmig.

Die Kurtaxe wird von ortsfremden Personen erhoben, die die touristischen Einrichtungen nutzen und an Veranstaltungen teilnehmen. "Sie dient dazu, die Aufwendungen der Gemeinde für die Herstellung und Unterhaltung der zu Kur- und Erholungszwecken bereitgestellten Einrichtungen zu decken", heißt es in der Beschlussvorlage. Aktuell geplant sei zum Beispiel unter anderem die Beschilderung neuer Mountainbike- und Wanderstrecken.

"Es ist uns wichtig, die Veränderung frühzeitig zu beschließen", sagte Bürgermeister Thomas Schäfer. Nun haben beispielsweise die Anbieter von Ferienwohnungen mehr als ein Jahr Zeit, Broschüren anzupassen und sich darauf einzustellen. "Mir ist es lieber, wir erhöhen die Gebühr regelmäßig und moderat als nach Jahren große Sprünge zu machen." Die letzte Erhöhung gab es 2014, als die Kurtaxe um zehn Cent auf 1,50 Euro angehoben wurde.

Hauptamtsleiter Siegfried Kohlmann stellte weiter dar, dass durch Inflation, eine steigende Anzahl an Touristen sowie Investitionen sich die Gesamtkosten für die Gemeinde seit 2014 um etwa 169 000 Euro erhöht hätten.

Inflationsrate soll ausgeglichen werden

Die Zahl der kurtaxerelevanten Übernachtungen sei in den vergangenen vier Jahren um etwa 7000 gestiegen. "Mit der Erhöhung der Kurtaxe gleichen wir vor allem die Inflation aus", so Kohlmann. Gäste in Seelbach bekommen im Gegenzug diverse Vergünstigungen, zum Beispiel freie Fahrt im öffentlichen Personennahverkehr innerhalb des Schwarzwalds und bis nach Straßburg.

Mit dem Beschluss wurde auch ein Teil der Satzung über die Erhebung der Kurtaxe verändert. Die Gemeindeprüfungsanstalt hatte empfohlen, diesen Passus zu konkretisieren. Dabei geht es um die Befreiung von der Kurtaxe bei einem Aufenthalt aus beruflichen Gründen. Die bisher verwendete Abgrenzung, dass Personen, die sich aus beruflichen Gründen in der Gemeinde aufhalten, von der Kurtaxe befreit sind, sei nicht ausreichend. Laut Kommunalabgabengesetz käme es darauf an, dass die Personen auch in der Gemeinde arbeiten und nicht etwa nur untergebracht sind. Alfred Himmelsbach (CDU) und Albert Himmelsbach (FBL) äußerten Unverständnis gegenüber dieser Anpassung. Bürgermeister Thomas Schäfer glaubt jedoch nicht, dass sich in der Praxis viel ändern wird.