Die Finanzierung der drei örtlichen Kindergärten, hier der Kindergarten St. Angela in Dörlinbach, ist wieder ein bedeutender Posten im Haushalt der Gemeinde Schuttertal.                                                                                                                                                                                                                                                                                     Foto: Archiv: Baublies

Haushalt: Carsten Gabbert stellt Entwurf im Gemeinderat vor / Brücken-Sanierungen werden angepackt

Dörlinbach - Die Gemeinde Schuttertal will in diesem Jahr ohne neue Schulden auskommen. Den Haushaltsentwurf 2020 hat der Gemeinderat in erster Lesung zur Kenntnis genommen.

Bürgermeister Carsten Gabbert und Kämmerin Ursula Gruninger präsentierten das Zahlenwerk am Dienstag im Gemeinderat. "Es ist ein guter Haushaltsentwurf, der uns noch Möglichkeiten gibt", sagte Gabbert. Seit zehn Jahren verzeichnet die Gemeinde steigende Einnahmen. Allerdings seien auch die Ausgaben gestiegen und neue Projekte hinzugekommen.

Laut Entwurf belaufen sich die Investitionen auf ungefähr 1,7 Millionen. Größere Ausgaben werden fällig für die Erneuerung der Brücke in der Hub (100 000 Euro) und der Prinschbachbrücke (145 000 Euro). Die Arbeiten an der Brücke über den Prinschbach werden laut Plan mit rund 62 000 Euro gefördert. Der neue Geh- und Radweg zwischen Dörlinbach und Schweighausen soll 650 000 Euro kosten, allerdings kann die Gemeinde dabei mit Landeszuweisungen von 600 000 Euro rechnen. Für den Breitbandausbau in Dörlinbach sind 160 000 Euro vorgesehen.

Die Generalsanierung der Kindertagesstätte in Schuttertal ist mit 245 000 Euro veranschlagt. Die Kämmerin nannte den Unterhalt der drei Kindergärten insgesamt "kostenintensiv" – die Gemeinde übernimmt 92 Prozent des Betriebsdefizits.

Die Kindergärten sind in Trägerschaft der katholischen Kirche. In ihrer Bedarfsplanung rechnet die Verwaltung in Dörlinbach mit 33, in Schuttertal mit 57 und in Schweighausen mit 39 Kindern. Gabbert stellte hierzu fest, dass die Kinderbetreuung teurer geworden sei.

Schulsozialarbeit wird ausgebaut

Höhere Kosten wird es auch bei der Schulsozialarbeit geben, eine halbe Stelle ist zusätzlich ausgeschrieben. Die Schulen würden diese zeitgemäße Unterstützung benötigen. Das gelte auch für die Digitalisierung an den drei Schulstandorten, wobei die Gemeinde hier Mittel aus dem Digitalpakt erhalten wird, wie Gabbert hinzufügte.

Theoretisch stehen den Investitionen von 1,7 Millionen Euro Gesamteinnahmen von rund 1,3 Millionen Euro gegenüber. Daher ist ein Darlehen von 387 000 Euro möglich. Gruninger ergänzte jedoch, dass einige der Investitionen und deren Kosten noch nicht genau zu kalkulieren seien.

Der Gesamthaushalt hat laut dem Entwurf ein Volumen von rund 7,1 Millionen Euro. Es wird mit Erträgen von rund 6,84 Millionen Euro gerechnet. Die Gemeinde rechnet mit Steuereinnahmen von knapp 2,75 Millionen Euro. Am Ende des Jahres soll sich die Pro-Kopf-Verschuldung auf 272 Euro belaufen, erklärte die Kämmerin, vorausgesetzt, es ergeben sich keine wesentlichen Änderungen am Haushalt mehr.

In der kommenden Sitzung haben die Gemeinderäte das Wort, dann wird der Haushalt beraten.

Info: Brücke erhält Note 3,4

Brücken werden im Abstand von sechs Jahren einer Hauptprüfung durch Bauwerksprüfingenieure unterzogen. Die dabei vergebenen Bewertungen für Standsicherheit, Verkehrssicherheit und Dauerhaftigkeit werden zu einer Note von 1 (sehr guter Zustand ) bis 4 (ungenügender Zustand) zusammengefasst. Bei der letzten Prüfung 2017 hat die Brücke über den Prinschbach am Ziegelhofplatz die Note 3,4 erhalten. Das bedeutet "dringenden Handlungsbedarf". Brücken, die die Note vier erhalten, müssen von Amts wegen gesperrt werden. Die Brücke über den Prinschbach ist nicht gesperrt, trotzdem besteht dort Handlungsbedarf.