Im Schnitt 2,76 Euro mehr müssen Seelbacher Eltern nun für die Betreuung ihrer Kinder zahlen. Foto: Kiryakova Foto: Lahrer Zeitung

Gemeinderat: Elternbeiräte kritisieren Erhöhung der Beiträge

Seelbach. Die Elternbeiträge für die Betreuung an den drei Kindergärten in Seelbach werden angehoben. Der Gemeinderat hat dieses auf der Sitzung am Montag beschlossen. Demnach steigen die Beiträge für das Kindergartenjahr 2020/2021 um 1,48 Prozent. Umgerechnet bedeutet die Erhöhung, dass die Eltern durchschnittlich 2,76 Euro mehr bezahlen werden. Als Grundlage für die Entscheidung des Gemeinderats diente die Empfehlung des Städte- und Gemeindetags und der Kirchen, die eine Steigerung um 1,9 Prozent pauschal vorsah.

"Moderate Anpassung, keine Abzocke"

Kämmerer Wolfgang Mech informierte den Gemeinderat über ein Schreiben der Elternbeiräte der katholischen Kindergärten St. Nikolaus und St. Elisabeth. Darin äußern die Eltern den Vorwurf, die Gemeinde wolle mit der Erhöhung coronabedingte finanzielle Ausfälle ausgleichen. Mech wies im Namen der Verwaltung diese Behauptung als nicht zutreffend zurück. Es handle sich um eine "moderate Anpassung und nicht um eine Abzocke", so der Kämmerer. Steigerung in den Personal- und Sachkosten werden dadurch anteilig weitergegeben. "Eine Querfinanzierung für andere Zwecke gibt es nicht".

Für die Ganztagsbetreuung wurden keine Empfehlungen ausgesprochen. Hier wird wie bisher der Beitrag für die Krippengruppe angesetzt. Für die Regelbetreuung eines Kindes ab drei Jahren bezahlt eine Familie demnächst in St. Nikolaus 137 Euro (vorher 135 Euro), für zwei Kinder jeweils 106 Euro (104 Euro). In St. Elisabeth kostet der Kindergartenplatz künftig 124 Euro (vorher 122 Euro), für zwei Kinder 96 Euro (94 Euro), im AWO Kinderhaus 129 Euro (127 Euro), für zwei Kinder 100 Euro (98 Euro). Die Krippenplätze in den beiden katholischen Kindergärten werden ab September 352 Euro (345 Euro) kosten.

Alle Fraktionen sprachen sich für die moderate Anpassung aus. Eine Kostenbeteiligung der Eltern sei notwendig. Die Personalkosten, die jedes Jahr durch die Tarifverträge steigen, seien ein wesentlichen Faktor für die Erhöhung. Es sei besser kontinuierlich eine moderate Steigerung anzustreben als auf einmal eine größere, sagte Albert Himmelsbach.

Der Gemeinderat hat dem Vorschlag der Verwaltung, auf die Gebühren für den Monat Juni zu verzichten, zugestimmt. Dadurch entsteht ein Beitragsausfall in Höhe von rund 31 200 Euro.