Dreharbeiten bei der ­ Glatzenmühle (von links): Horst Fahrländer, Anke Doleschal und Tim ZimmermannFoto: Kiryakova Foto: Lahrer Zeitung

Feiertag: Ökumenischer Gottesdienst zu Pfingsten aufgezeichnet / Dreharbeiten an der Glatzenmühle

Das Pfingstfest ist wie Weihnachten und Ostern ein Höhepunkt im Kirchenjahr. Die Christen feiern zu Pfingsten den Geburtstag ihrer Kirche. Da Gottesdienste nicht wie gewohnt abgehalten werden können, ist die Kirche zur Kreativität gezwungen.

Seelbach. Zum Pfingstfest und dem Mühlentag, der traditionell auf den Pfingstmontag fällt, gibt es in Seelbach einen virtuellen ökumenischen Gottesdienst an der Glatzenmühle. "Pfingsten und Mühlen passen zusammen", erklärt die evangelische Pfarrerin Anke Doleschal. Am Dienstag hat sie zusammen mit Tim Zimmermann, Pastoralreferent der katholischen Kirche an der Schutter, die ökumenische Andacht für den Montag aufgezeichnet. Die Dreharbeiten fanden an und in der Glatzenmühle statt.

"Das ist der schönste Ort in Seelbach, den wir an Pfingsten haben können", sagt die evangelische Theologin und ergänzt: "Außer der Kirche." Gerade die evangelische Kirche, frisch renoviert, sei etwas Besonderes, leider sei aber die Pandemie dazwischengekommen. Trotz der Lockerungen werden in der kleinen evangelischen Kirche, die das gesamte Schuttertal abdeckt, noch keine Messen gehalten. Die Vorschriften würden sich dort nicht erfüllen lassen. Seit rund zwei Monate gibt es deshalb den "Gruß aus der Kirche", eine Online-Version der Messe.

Der etwa 15 Minuten lange Film beginnt vor der Mühle, vor der Wand, die mit Rosen bewachsen ist. Da begrüßen beide Geistlichen die Zuschauer. Anke Doleschal benötigt drei Anläufe, bis sie mit dem Vortrag – ihrer Botschaft – zufrieden ist. Es ist also nicht so einfach, die Texte online zu präsentieren. Doleschal ist selbstkritisch: "Ich habe mich versprochen", sagt sie nach der ersten Aufzeichnung. Beim zweiten Durchgang sei der Text nicht so gut artikuliert gewesen. Und dann fand sie auch, dass alles zu kompliziert klingen würde.

Gebet an der Säge aufgezeichnet

Irgendwann ist die Szene im Kasten. Weiter geht ist im Obergeschoss der Mühle, wo zu anderen Zeiten Feiern möglich sind. "Die Geburtsstunde der Kirche feiern wir im Gemeinschaftsraum." Das abschließende Gebet zeichnen beide an der Säge auf. Als Zeichen der Kirche binden beide Holzstücke zu einem Kreuz zusammen. Die Stücke sind mit der Säge eigens geschnitten. Das gehört zu Pfingsten und der Mühle. In Zeiten der Corona-Pandemie ist Kreativität auch in den Kirchen eben unverzichtbar.

Die ökumenische Grußbotschaft vom Dienstag ist auf der Internetseite "Gemeinsam im Schuttertal", über die evangelische Seite "ekise" und "Kirche an der Schutter" abrufbar. Am Freitag hat Doleschal auch die Grußbotschaft für den Sonntag aufgezeichnet.

Der erste evangelische Gottesdienst im Schuttertal mit Besuchern findet am Sonntag, 7. Juni, auf dem Seelbacher Friedhof statt. Dort haben die Gottesdienstbesucher Platz, um den gebotenen Sicherheitsabstand von zwei Metern einzuhalten. Vorausgesetzt, es ist gutes Wetter. Sollte das Wetter schlechter sein, werden zwei Gottesdienste nacheinander in der renovierten Kirche gehalten.