Bis zum Frühjahr 2020 soll die Neubebauung des Löffler-Areals fertig sein. Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Bauarbeiten: Behörden mit Fortschritt zufrieden / Löffler-Areal soll bis zum Frühjahr 2020 fertig bebaut sein

In der Seelbacher Ortsmitte wird kräftig gebaut. Finanzmittel dazu kommen auch von Bund und Land. Nun haben sich Vertreter des Wirtschaftsministeriums sowie vom Regierungspräsidium einen Überblick über die Maßnahmen verschafft.

Seelbach (red/fg). Die Gemeinde Seelbach ist seit dem Jahr 2012 mit dem Projekt "Ortsmitte Seelbach" im städtebaulichen LRP-Förderprogramm. Ziele sind die Stärkung und Belebung des historischen Ortskerns nach dem Leitbild "Leben und Gastlichkeit im Herzen von Seelbach". Der derzeit bewilligte Förderrahmen beträgt 5,2 Millionen Euro, an dem sich Bund und Land mit 3,1 Millionen Euro beteiligen.

Neben Armin Stähler und Sonja Ungericht vom zuständigen Referat des Wirtschaftsministeriums waren auch Jutta Pollich und Frank Wallat vom Regierungspräsidium Freiburg als direkte Ansprechpartner der Gemeinde Seelbach zu Gast, um sich ein Bild von den Baumaßnahmen zu machen. Treffpunkt war in der von Valerie und Markus Himmelsbach umgebauten Zigarrenfabrik in der Hauptstraße 37.   Private Projekte zuerst: Bei den Arbeiten hat sich die Gemeinde am Anfang auf private Projekte konzentriert. 14 Projekte sind inzwischen abgeschlossen, bei fünf sind die Handwerker noch tätig.

Neben der Sanierung des Gasthauses Bären als denkmalgeschütztes ortsprägendes Gebäude mit einer hervorragenden Gastronomie ist die Sanierung der ehemaligen Zigarrenfabrik Himmelsbach aus dem späten 19. Jahrhundert eines der herausragenden privaten Schlüsselprojekte im Sanierungsgebiet.

Das Wirtschaftsministerium war sehr beeindruckt von der Modernisierung der alten Zigarrenfabrik zur IT-Fabrik, HiCOM Systemhaus und zum IPC Online-Warenhaus. Regierungsdirektor Stähler verlieh deshalb der Firma die Auszeichnung des Ministeriums für herausragende Leistungen in der Stadtsanierung und überreichte hierzu eine Plakette.   Auch öffentliche Maßnahmen umgesetzt: Der Kindergarten St. Nikolaus wurde umfassend den heutigen pädagogischen Bedürfnissen der Kinder in Kindertagesstätten umgebaut und modernisiert. Neben der Neuordnung im Bereich Vogtshof mit neuen Fußwegen wurde der Parkplatz Ortsmitte mit 15 öffentlichen und fünf privaten Stellplätzen im Bereich der ehemaligen abbruchreifen Obdachlosenunterkunft in der Hauptstraße geschaffen.   Löffler-Areal bis Frühjahr 2020 fertig: Zudem wird bis zum Frühjahr 2020 die Neubebauung des Löffler-Areals fertiggestellt, heißt es in einer Pressemitteilung. Neben 26 modernen und barrierearmen Wohnungen entstehen im Erdgeschoss eine Praxis sowie eine gewerbliche Einheit mit weiteren 100 Quadratmetern. Die Vermarktung durch die Firma Eichner Bau Lahr läuft problemlos.   Rathaussanierung: Thema war natürlich auch die umfassende Sanierung des Rathauses als ehemaliges Franziskanerkloster, die Neugestaltung des Straßen- und Aufenthaltsraumes in der Ortsmitte sowie die Außensanierung des 37 Jahre alten Bürgerhauses einschließlich einer Erweiterung der Vereinstheke.   Weitere Fördermittel könnten folgen: Bei dem Rundgang durch das Sanierungsgebiet lobten die Vertreter des Ministeriums und der Bewilligungsbehörde die zügige und professionelle Abwicklung der bisherigen Maßnahmen. Dies sei ein Verdienst von Gemeinderat und Gemeindeverwaltung sowie aller Eigentümer, die den Mut gezeigt haben, neben der Förderung ein Vielfaches an privatem Geld zu investieren.

Mit Blick in die Zukunft wurden die noch ausstehenden Maßnahmen als förderfähig anerkannt und eine kontinuierliche Erhöhung des Förderrahmens sowie eine zweijährige Verlängerung des Bewilligungszeitraumes auf April 2023 in Aussicht gestellt.

Seit 1971 leistet die Städtebauförderung in Baden-Württemberg mit einem Fördervolumen von bisher rund 7,8 Milliarden Euro (bis einschließlich Programmjahr 2019) in über 3261 Sanierungs- und Entwicklungsgebieten einen bedeutenden Beitrag zur Behebung städtebaulicher Missstände und damit zur Entwicklung von Städten und Gemeinden, heißt es auf der Webseite des Wirtschaftsministeriums. Insgesamt wurden baden-württembergischen Städten und Gemeinden im Jahr 2019 rund 257 Millionen Euro Finanzhilfen im Bereich der städtebaulichen Erneuerung zur Verfügung gestellt.