Das Bürgerhaus im Klostergarten ist 36 Jahre alt und muss saniert werden. Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Bürgerhaus: Gemeinderat mahnt zur Vorsicht / Kosten über 1,2 Millionen Euro

Seelbach. Der Gemeinderat Seelbach hat die anvisierte Sanierung des Bürgerhauses bei seiner Sitzung am Montag generell begrüßt. Es gab aber auch kritische Stimmen.

Die Gemeinde möchte im Rahmen des Programms "Investitionspakt Soziale Integration im Quartier" von Fördermitteln profitieren. Angemeldet wurde die Sanierung aber auch im LRP-Förderprogramm. Von den Gesamtkosten über 1,29 Millionen Euro könnte die Gemeinde so von einer Förderung von 457 000 bis 685 000 Euro profitieren. Die Fördermittel sind Voraussetzung für eine Umsetzung der Pläne. Erfolgt keine Zusage, müssten die notwendigsten Maßnahmen über die kommenden Jahre verteilt werden. "Das Förderprogramm ist eine Chance, das Bürgerhaus in die Zukunft zu führen", sagte Bürgermeister Thomas Schäfer. Bei einem positiven Bescheid könnten die Arbeiten im Jahr 2020 beginnen.

Das Gebäude ist inzwischen 36 Jahre alt. Neben dem Austausch von Fenstern, einem neuen Anstrich der Fassade, verschiedenen Brandschutzmaßnahmen und der Erneuerung der WC-Anlagen gehört auch unter anderem die Erweiterung des Vereinsthekenbereichs sowie ein neuer Personen- und Lastenaufzug an der Nordseite zu der langen Liste der Sanierungsmaßnahmen. Der Aufzug verfolge den Zweck, die Andienung zu verbessern, für die im Moment meist der Eingang vom Klostergarten aus genutzt wird, so Manfred Uhl, Leiter des Bauamts.

Der existierende Lastenaufzug sei zu klein und habe auch keine direkte Anbindung an die Vereinstheke. Mit dem neuen Aufzug soll die An- und Ablieferung sauber getrennt werden, erläuterte Architekt Christoph Wussler dazu weiter.

Die Höhe der Sanierungskosten bereiten einigen Gemeinderäten Bauchschmerzen. Werner Göhrig (CDU) sagte, dass sich die Gemeinde nicht zum "Sklaven von Zuschüssen" machen sollte. Gerade mit Blick auf den Umbau des Rathauses wisse man noch nicht, wie hoch die Kosten dort unter dem Strich ausfallen werden, fügte Daniel Janka (CDU) hinzu. Diese Sorge teilte auch Albert Himmelsbach (FBL). Er möchte, wenn die Maßnahme gefördert werden sollte, auf jeden Fall über einzelne Punkte sprechen. Dazu zählt der Aufzug, der auch hohe Folgekosten habe. Alfred Himmelsbach (CDU) bezeichnete die Maßnahme als "Schluck aus der Pulle", der die Gemeinde sehr belasten könnte. Die Kosten für den Rathausumbau sollten daher im Blick gehalten werden, wenn es um das Bürgerhaus geht.

Trotzdem stimmten alle Gemeinderäte für die Sanierung. Wolfgang Himmelsbach (SPD): "Wenn es jetzt die Chance auf eine Förderung gibt, sollten wir zuschlagen." Er hob den Ortsbild prägenden Charakter des Bürgerhauses hervor. Johannes Wagner (SPD) sagte, dass in einigen Jahren die Sanierungen sowieso gemacht werden müssten. Da sei es schwer zu vermitteln, wenn die Gemeinde jetzt nicht versucht hätte, Fördermittel zu bekommen.