Bücherei-Mitarbeiterin Barbara Eisele (links) hilft den Besuchern bei der Suche nach den gewünschten Büchern. Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Umzug: Seelbacher Bücherei hat seit Mittwoch wieder geöffnet / Übergangsräume in der Schule

Zwei Wochen nach dem Umzug in ihr provisorisches Domizil hat die Seelbacher Bücherei am Mittwochnachmittag wieder ihre Türen geöffnet. Viele junge und erwachsene Leser nutzten die Gelegenheit und liehen sich neuen Lesestoff aus.

Seelbach. Gerade ist die Vorlesestunde im kleineren der zwei Räume mit Beate Schilling vorbei. Die Kinder müssen helfen, alles wieder aufzuräumen. "Wir haben heute Geschichten auf dem fliegenden Teppich gelesen", sagt Schilling und deutet auf einem Teppich mitten im Raum, es liegen bunte Kissen herum. Den Teppich und die Kissen haben die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen von zu Hause mitgebracht, damit es die Kinder gemütlicher haben. Sonst wirke das Zimmer ziemlich kahl, sagt sie.

Im größeren Raum daneben sind die Bücherregale aufgebaut. Die Leser stöbern schon herum. "Wenn Sie etwas nicht finden können, fragen sie", ruft Barbara Eisele den Besuchern zu. "Obwohl wir auch noch suchen müssen", ergänzt sie. Beate Hils, die mit ihren zwei Töchtern gekommen ist, stimmt zu: "Ich muss mich erst wieder zurechtfinden. Aber so ist das bei allem Neuen." Anneliese Steiner (84 Jahre), die älteste Leserin an diesem Nachmittag, bittet um Hilfe. Sie könne nichts finden. Eisele hilft sofort. Unter den vielen Kinder ist die sechsjährige Tamara, die unbedingt ein Buch ausleihen möchte. Da die kleine Leserin noch nicht alle Buchstaben kennt, bekommt sie Unterstützung der Mitarbeiterinnen und von ihrer Mutter.

Viel haben die sechs ehrenamtlichen Frauen während des Umzugs geleistet. Fast jeden Tag waren sie erst im Rathaus und dann in der Schule, haben die Bücher eingepackt, ausgepackt, entstaubt und neu eingeordnet. "Das Schwierigste war, den richtigen Platz für die Regale zu finden." Diese wurden hin- und hergerückt, bis sie an der richtigen Stelle standen. Das Einräumen war nicht ohne. Einige Bücher würden sicher noch einen besseren Platz erhalten. Das Porträt der Kinderbuchautorin Astrid Lindgren hängt noch nicht im neuen Kinderbereich. Das Glas des Rahmens ist beim Umzug zerbrochen. Ansonsten sei alles in Ordnung. Eine halbe Stunde nach der Eröffnung haben schon 24 Leser Bücher ausgeliehen. Es habe sich, sagt Franziska Werth, eine ordentliche Schlange bei der elektronischen Ausleihe gebildet. Unter den Besuchern waren auch viele Mütter mit Kleinkindern.

Das Provisorium hat auch Nachteile. So müssen Kinderwagen oben bleiben. Die Treppe in den Keller der Grundschule ist trotz Rampe zu steil.

260 Umzugskarton haben die Mitarbeiter des Bauhofs transportiert und die Regale aufgebaut. Die sechs Bücherei-Mitarbeiterinnen haben nach dem letzten Öffnungstag im Rathaus vor den Herbstferien alles sortiert und verpackt. Im Keller der Grundschule ging es in den vergangenen zwei Wochen genau andersherum. Die Bücherei wird hier die kommenden zwei Jahre alles bieten, was es zuvor auch gegeben hat. Die Öffnungszeiten sind außerhalb der Schulferien wie gewohnt am Mittwoch von 17 bis 19 Uhr und am Samstag von 10 bis 12 Uhr.