Die Wiese hinter dem Schulhof soll ein neues Gesicht erhalten. Foto: Kiryakova

Gemeinderat: Gelände hinter der Schule in Schuttertal wird nach dem Prinzip der Permakultur gestaltet.

Dörlinbach - Der Gemeinderat Schuttertal hat der Erneuerung des Geländes hinter dem Schulgebäude im Ortsteil Schuttertal zugestimmt. Die Fläche soll nach dem Prinzip der sogenannten Permakultur umgestaltet werden.

Bürgermeister Carsten Gabbert stellte das Projekt im Rat vor, das Doreen Volmar aus dem Ortsteil Schuttertal zusammen mit Linda Kolcu (Freiburg) und Oliver Kalkhofen (Pforzheim) erarbeitet hat. Dabei soll ein Gartenkonzept entwickelt werden, dass zu diesem Standort passt. Der Bürgermeister war sich sicher, dass dort "etwas Wertvolles entsteht". Der neue Garten könnte auch ein Vorbild für den Schulstandort in Schweighausen werden.

Der Ort für diese neue Gartenanlage ist eine Wiese, die an den Schulhof westlich hinter dem Gebäude angrenzt. Die Wiese liegt an einem Hang, ist mit einigen Bäumen und Sträuchern bepflanzt. Eine steile Böschung ist vegetationslos und von Trampelpfaden durchzogen.

Was soll dort getan werde? Nun, vorgeschlagen wurde, dass Gemüse- und Kräuterbeete angelegt sowie Habitate für Insekten und andere Kleinlebewesen errichtet werden. Außerdem könnte im Grundschulgarten Beerenobst angepflanzt werden. Diese Projekte würden sich an Lerninhalten ausrichten und könnten mit dem Unterricht verbunden werden. "Wir denken uns eine Zukunft, in der jede Schule über einen solchen Garten verfügt: Ein Garten, in dem das frühe Verständnis für die Kostbarkeiten des Planeten vermittelt wird."

Auch Eltern und Lehrer sollen sich an Gestaltung des Gartens beteiligen

Das Konzept der Permakultur bedeutet, dass die Kinder keine fertigen Lösungen angeboten bekommen sollen. Vielmehr sollen sie sich selbst überlegen, wie sie ihren Garten gestalten wollen.

Laut der Projektbeschreibung, die dem Rat vorlag, sollen die Kinder an der Gestaltung aktiv mitwirken. Eltern und Lehrer werden sich ebenfalls an dem Projekt beteiligen. Ziel ist die Entstehung eines individuell gestalteten Schulgartens. Das Engagement aller Beteiligten soll dazu beitragen, dass die Identifikation mit der Schule und dem Ortsteil gesteigert wird. Die Schüler erhalten die Gelegenheit, im Freien aktiv zu werden, auf spielerische Art und Weise den Umgang mit der Natur kennenzulernen und so die Umwelt zu respektieren – diese Vorzüge des Projekts wurden in der Sitzung hervorgehoben. Dabei wird die Permakultur das gesamte Jahr über betreut, im Winter wie in den Ferien. Geplant sind Vorgespräche und ein Schülerworkshop, bei dem erste Ideen skizziert werden sollen. Danach soll der Garten von Schülern, Lehrern und Eltern angelegt werden.

Laut der Beschlussvorlage stehen dafür im Haushalt 2020 rund 15 000 Euro zur Verfügung. Gabbert ergänzte, dass die Verwaltung auch Sponsoren sucht. Außerdem könne sich der Eigenbetrieb Bauhof an dem Projekt beteiligen.

Der Rat stimmte ohne Diskussion zu.

Ein nachhaltiges Konzept für Landwirtschaft und Gartenbau

Permakultur oder "dauerhafte Landwirtschaft" ist ursprünglich ein nachhaltiges Konzept für Landwirtschaft und Gartenbau, das darauf basiert, natürliche Ökosysteme und Kreisläufe in der Natur nachzuahmen. Von einer landwirtschaftlichen Gestaltungsmethode hat sich Perma-Kultur zu einer ökologischen Lebensphilosophie entwickelt. In Europa wird sie in privaten Hausgärten ebenso wie auf mittelgroßen Bauernhöfen praktiziert.