Der neue Chor der evangelischen Kirche in Seelbach bei seinem Auftritt im Weihnachtsgottesdienst. Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Gottesdienst: Ensemble besteht aus sieben Frauen und einem Mann / Auch Pianist Andreas Kleis erhält Beifall

Der Gottesdienst mit Überraschungen in der evangelischen Kirche am ersten Weihnachtsfeiertag hatte nicht zu viel versprochen. Pianist Andreas Kleis spielte eigene Kompositionen. Und der neugegründete Kirchenchor hatte seinen ersten Auftritt.

Seelbach. Wie bereits berichtet, hat sich erst vor wenigen Wochen ein neuer Chor aus Mitgliedern der evangelischen Gemeinde im Schuttertal gegründet. Unter der Leitung von Swetlana Renz haben die sieben Sängerinnen und ein Sänger beim Gottesdienst am ersten Weihnachtsfeiertag ihren ersten Auftritt gehabt. Auf der Empore gab der Chor die Lieder "Still, Still, Still" und "Freue dich, Welt" des barocken Meisters Georg Friedrich Händel wieder. Die Stimmen waren gut arrangiert, wenn auch der eine Sänger gegenüber den sieben weiblichen Stimmen keinen leichten Stand hatte.

Dass der neue Chor eine Bereicherung des Gottesdienstes an Weihnachten war und die Gemeinde in Zukunft bereichern wird, steht außer Zweifel. Pfarrerin Anke Doleschal, die Aufgrund ihrer Aufgabe, den Gottesdienst zu leiten, heuer nicht mitsingen konnte, erinnerte die Besucher daran, dass der Chor weitere Sängerinnen und vor allem Sänger sucht. Jeder, der mitsingen möchte, sei herzlich willkommen.

Andres Kleis ist in der evangelischen Kirche in Seelbach seit langem eine verlässliche Größe. Erstaunlich waren die eigenen Kompositionen, soeziell für die Kirchengemeinde im Schuttertal geschaffen, dennoch.

"Stille Nacht" klingt einfach wunderbar

"Leise rieselt der Schnee" ist eines der Lieder, die heute immer mehr in Vergessenheit geraten. Pfarrerin Doleschal hatte zuvor angekündigt, dass diese Lieder im Gottesdienst am ersten Weihnachtsfeiertag gehören würden. Aufgrund der Girlanden, die der Pianist Kleis bei diesem Lied hervorzauberte, dürfte das gelungen sein.

Für das Stück "Für Therese", das Kleis eigens für die Renovierung der Kirche geschrieben hat und das auf "Youtube" mit einem Spendenaufruf zu hören ist, hatte der Komponist tief in das Schatzkästlein des klassischen Repertoires gegriffen. Bei den "Sieben Stücken für die Jugend" gab der Pianist drei Sätze "Bogota", "La Luna" und "Sunday Morning" zum Besten. Doleschal, die die Sätze erkannt hatte, freute sich über diesen Beitrag. Es sei ein Alleinstellungsmerkmal der evangelischen Gemeinde im Schuttertal, dass es Clips auf "Youtube" zugunsten der anstehenden Renovierung geben würde.

Chor und Pianist sorgten bei der Andacht aber auch dafür, dass ein Klassiker wie "Stille Nacht", der am 24. Dezember 1818 das erste Mal gesungen wurde, wunderbar klang. Das galt auch für eine ebenfalls allmählich in Vergessenheit geratene Strophe von "Oh Tannenbaum". Sie lautet: "Dein Kleid will mich was lehren."

Pfarrerin Anke Doleschal hat in der evangelischen Kirche im Schuttertal den letzten Weihnachtsgottesdienst vor der anstehenden Renovierung gehalten.

Ein Konzert des südbadischen Saxofonorchesters am 19. Januar markiert den Abschied von der Kirche in ihrer alten Form. Sie stammt aus den 1950er-Jahren und wird nun renoviert. Mit den Worten, dass man sich dann auch vom Kreuz an der Wand des Altarraums verabschiede, gab Pfarrerin Doleschal einen Ausblick auf die Arbeiten: An der Stelle ist ein Lichtkreuz geplant. Fenster, in Form eines Kreuzes, werden für eine besondere Atmosphäre sorgen.