Corona: Heiko Wagner erhält Material aus China / Freude über Schutzausrüstung
Seelbach/Schweighausen - Alle sind derzeit hinter Atemmasken und anderer Sicherheitsausrüstung her. Aber manche, wie beispielsweise medizinisches und pflegerisches Personal, brauchen es besonders dringend.
Besonders Ärzte haben nur noch wenig Vorrat
Und trotzdem gibt es nicht genug für alle. Darunter leiden besonders Haus- und Fachärzte. Viele haben nur noch wenige Masken im eigenen Vorrat. Um so erfreulicher ist, wenn man unerwartet Hilfe bekommt – so wie die Arztpraxis Hänselmann in Schweighausen.
Rund 500 Mundschutzmasken – einfache und spezielle Atemschutzmasken FFP – hat die Praxis von dem Seelbacher Unternehmer Heiko Wagner, Geschäftsführer der Firma "Holiday Heimtex" gespendet bekommen. "Wir sind sehr dankbar. Diese Spende hat uns eine große Last von der Seele genommen" sagt Ärztin Helena Hänselmann. Wenn die Mitarbeiter nicht geschützt seien, hätte man ein mulmiges Gefühl, so die Medizinerin weiter.
Schutzmasken kamen aus China
Vor der Spende musste man sparsam mit dem Vorrat umgehen, es gab nur noch wenige FFP-Masken. Jeder in der Praxis bekam eine Atemschutzmaske, die dann drei Tage getragen wurde. "Man ließ sie über Nacht trocknen damit sie am nächsten Tag wieder gebraucht werden konnte", ergänzt Siegfried Hänselmann.
Auch Heiko Wagner freut sich, dass er helfen konnte. Die Schutzmasken kamen aus China. "Ohne uns zu informieren, hat einer unseren Lieferanten die Masken versendet" erzählt Wagner. Der chinesische Partner hat von den Medien erfahren, dass in Deutschland Schutzmasken fehlen und kurzerhand ein Paket losgeschickt.
Da in der Firma ausreichend Maßnahmen zum Schutz der Mitarbeiter getroffen wurden und man die Masken nicht brauchte, entschied Wagner sie an eine Arztpraxis zu spenden. "Ich wusste schon seit langem von meiner Schwiegermutter Irene Binz, die in der Praxis Hänselmann arbeitet, dass dort nicht ausreichend Schutzmasken gibt. So kam die Idee sie zu spenden", erklärt Wagner seine Entscheidung.
Gute Freunde erkennt man erst in schlechten Zeiten
Dass man helfen konnte, verdankt er seinem chinesischen Geschäftspartner. Die Firma "Holiday Heimtex" arbeitet seit zehn Jahren mit Lieferanten aus Asien.
In dieser langen Zeit ist auch so etwas wie Freundschaft entstanden. Als vor einigen Jahren in China Zahnpasta mit Giftstoffen entdeckt wurde, schickte Heiko Wagner mehrere Pakete zur Mundpflege an die Partnerfirmen. Jetzt waren sie es, die helfen konnten. Er drückt es so aus: "Gute Freunde erkennt man erst in schlechten Zeiten".