Der Beamer oberhalb der Multimediatafel wirft Bilder auf die weiße Fläche, die interaktiv bearbeitet werden können. Bei der Vorstellung dabei waren (von links) Lehrer Adrian Sutterer und sein Schüler Noah Ringwald sowie Bürgermeister Thomas Schäfer, Schulleiter Daniel Janka und Hauptamtsleiter Siegfried Kohlmann. Foto: Weber Foto: Lahrer Zeitung

Bildung: Moderne Multimediatafeln verändern die Art des Unterrichts in Seelbach

Die Gemeinde Seelbach hat zehn Multimediatafeln für das Geroldsecker Bildungszentrum angeschafft. Insgesamt 43 000 Euro hat der Austausch gekostet. Seit Beginn des Schuljahres gehört die Kreide in manchen Klassenzimmern der Vergangenheit an.

Seelbach. Die Funktionen der Tafeln sind am Freitag bei einer Präsentation im Raum der Klasse 10a während des Mathematik-Unterrichts von Lehrer Adrian Sutterer vorgestellt worden.

Herzstück ist ein verbauter Beamer, der ein interaktives Arbeiten an der Tafel möglich macht. Ein Arbeitsbeispiel: Sutterer kann das Heft eines Schülers unter die Dokumentenkamera legen, die auf dem Lehrerpult steht. Auf diese Weise wird die Hausaufgabe vom Vortag über den Beamer auf die Tafel projiziert und die ganze Klasse kann es sehen. Die Hausaufgabe muss aber nicht unkommentiert bleiben: Mit einem speziellen interaktiven Stift können Anmerkungen daneben geschrieben werden. Dank der Gestensteuerung kann aber auch zum Beispiel der eigene Finger dafür genutzt werden.

Overhead-Projektoren werden abgeschafft

Daneben ist auch der Anschluss von Tablets oder Laptops möglich, es können so zum Beispiel Seiten im Internet oder auch Filme gezeigt werden. "Der Gang zur Kreismedienstelle entfällt nun", sagt Schulleiter Daniel Janka. Ein weiterer Vorteil der angeschlossenen Dokumentenkamera: Die Overhead-Projek-toren können nun abgeschafft werden. Selbst kleine Buchpassagen werden hochauflösend und scharf auf die Tafel geworfen. Bürgermeister Thomas Schäfer, der ebenfalls vor Ort war, zeigte sich begeistert: "Diese Tafeln sind nicht nur modern, sondern auch umweltfreundlich, sparen sie doch Papier und Folien ein."

Lehrer Sutterer ist sehr angetan von den vielfältigen Funktionen der Tafel. "Es wird aber sicherlich noch etwas Zeit brauchen, dass wir uns daran gewöhnt haben und auch den Unterricht angepasst haben." Die Tafeln lassen alle Möglichkeiten offen, sodass jeder Kollege eine eigene Arbeitsweise und Vorlieben entwickeln könne. Auch die Schüler finden die moderne Technik gut. "Man sieht das Tafelbild besser als zuvor, es ist schärfer", so ein Schüler. "Gerade Präsentationen werden einfacher", ergänzt ein anderer. Eine Schülerin fand die alten Tafeln besser. "Aber vielleicht ist das auch nur die Gewohnheit."

Für die Grundschule werden nur Dokumentenkameras angeschafft, sagte Janka. Die Lehrer möchten, dass die Kinder noch ganz klassisch an die Tafel schreiben lernen.

Jene Lehrer, die nur etwas auf die Tafel schreiben möchten, müssen darauf nicht verzichten. Sie ist an jeder Stelle mit wasserlöslichen Stiften beschreibar.

Die Anschaffung der Multimediatafeln gehört zur digitalen Strategie des Gerolds-ecker Bildungszentrums. So soll in den kommenden drei Jahren noch einiges an der Schule passieren.

  Multimediatafeln: Im kommenden Frühjahr sollen die restlichen Tafeln der Schule ausgetauscht werden. Alte Tafeln bleiben nur in der Grundschule bestehen.

W-Lan: Bisher kann in bis zu 80 Prozent der Klassenräume über das drahtlose Schulnetz im Internet gesurft werden. Diese Lücke soll geschlossen werden. Auf diese Weise soll auch das Handy in den Unterricht mit eingebaut werden.

Tablets: 30 Tablets hat die Schule bereits in ihrem Besitz. Zunächst zehn weitere sollen noch angeschafft werde, sodass auch zwei Klassen auf einmal die Technik nutzen können.