Herbert Moßmann stellt seine Holzfiguren auf den Kopf. So dienen die Wurzeln als Haare. Foto: Schwab

Herbert Moßmann gestaltet in Wittelbach Holzkunst

Wittelbach. Wanderer in Wittelbach folgen ihm schon seit dem Sommer: "Herberts Traumpfad". Ein Schild mit diesem Namen weist auf einer Anhöhe "Unter der Straße 24" auf diesen Weg hin, auf dem es allerhand Holzkunst zu entdecken gibt. Gestaltet wurde er von Herbert Moßmann, der dort wohnt.

Rund um das Haus ist alles mit viel Liebe zum Detail verziert. Einzelne Stücke, seien es geschnitzte Herzen aus Holz oder eine aus Sandstein gemauerte Wassertränke aus einem alten Sausteintrögle, verleihen dem Anwesen das gewisse Etwas. Moßmann ist seit vier Jahren Rentner und er habe eine neue Leidenschaft entdeckt, erzählt er. Er schnitze aus jedem Stückchen Holz, das er im Wald oder in der Umgebung finde, ein Gesicht oder andere dekorative Gegenstände. "Und das erst seit vier Monaten und alles mit der Motorsäge." Da sei viel Fingerspitzengefühl gefragt. Allein ein Hase, der sehr viele Details aufweist, zeigt, wie genau Moßmann zu Werke geht.

Auf die Frage wie er dazu gekommen sei, lacht er. Sein Hof liegt direkt am Wanderrundweg, der am Seelbacher Campingplatz beginnt. Und da haben sich Wanderer beklagt, dass es keine Ruhebänke gebe. So sei ihm die Idee gekommen, doch einfach welche zu bauen. "So ist eines zum Anderen gekommen", sagt der Hobbykünstler. Inzwischen schauen den Spaziergänger einzelne Gesichter an Bäumen entgegen. Der Clou dabei ist, dass Moßmann die entwurzelten Bäume so wieder in den Boden steckt, dass die Wurzeln als Haarpracht ins Auge stechen. So entstehen die verschiedensten Skulpturen, wie Herzen oder der Hase. Weitere Tiere habe er in Planung. "Das richtige Holz dazu, und los kann es gehen." Nichts sei vor ihm sicher, sagt seine Ehefrau Gerlinde und lacht dabei.

"Wenn ich es jetzt nicht mache, wann dann?", erklärt er. Dabei stehe er erst am Anfang. Er habe noch viele Ideen. Man könne so vieles Schönes erschaffen und er plane noch eine Grotte aus Sandstein oberhalb seiner Scheune zu bauen. "Wenn ich etwas sehe, speichere ich es ab in meinem Kopf. Ich habe dann eine eigene Vision, die ich auch umsetzen möchte", so Moßmann. Seine Leidenschaft zum Schnitzen habe ihn so gepackt, dass er für die Feinheiten seiner Werke nun zusätzlich mit Schleif- und feinem Schnitzwerkzeug arbeite.

Es sei einfach auch eine künstlerische Begabung, die er schon als Kind in die Wiege gelegt bekommen habe, blickt Moßmann zurück. Das Holzschild mit dem Namen "Herberts Traumpfad" habe ihm Wolfgang Köllo aus Reichenbach gestaltet und somit war der Traumpfad geboren.