Bürgermeister Thomas Schäfer, Landtagsabgeordnete Sandra Boser und Architekt Christoph Wussler im Kreuzgang des Rathauses, der nach dem Umbau wieder eine größere Bedeutung bekommt. Foto: Weber

Beginn des Umbaus ist in einem Jahr. Umzug der Verwaltung im Dezember

Seelbach - In diesem Jahr geht die Ortskernentwicklung in eine entscheidende Phase: Schon Ende 2018 soll die Sanierung des Rathauses beginnen. Über dieses Projekt hat sich Grünen-Landtagsabgeordnete Sandra Boser am Montag ein Bild gemacht.

Das Rathaus sei ein Schmuckstück des Orts, sagte Boser beim Pressegespräch am Montag im Rathaus, bei dem auch Gastgeber Bürgermeister Thomas Schäfer dabei war. Es mache Sinn, auch dieses Projekt im Rahmen der Ortskernsanierung mit zu entwickeln. Zu der Umgestaltung des denkmalgeschützten Franziskanerklosters gehört unter anderem, die Räume barrierefrei zu machen. Dazu wird ein Aufzug installiert, außerdem der Bürgersaal in das Erdgeschoss verlegt. Weiter geplant ist, den Kreuzgang zu reaktivieren, der nach dem Umbau mit der neuen Kultur- und Tourist-Info verbunden sein wird. Auch das Bürgerbüro wird neu gestaltet (Wir berichteten über die Pläne). "Rathäuser sind das Bindeglied zwischen Politik und Bürgern. Durch den Umbau wird es in Seelbach noch mehr Transparenz geben", sagte Boser weiter. Zu der Ortskernentwicklung gehören außerdem unter anderem das Wohnprojekt auf dem Löffler-Areal, die Neugestaltung der Hauptstraße und der Aufbau eines Nahwärmenetzes.

Der Bauantrag für das Rathaus ist inzwischen eingereicht, sagte Schäfer. Er rechnet damit, dass die Genehmigung in einem Vierteljahr vorliegt. Bis es losgeht, dauert es aber noch. Erst um den Jahreswechsel 2018/2019 ist der Baubeginn anvisiert. Bis dahin muss noch viel geplant werden, sagte Architekt Christoph Wussler, damit etwa im dritten Quartal etwa 60 Prozent der Bauleistungen vergeben werden können. Dazu gehören Arbeiten wie Rohbau, Abdichtung und Aufträge für die Haustechnik.

Arbeiten sollen maximal zwei Jahre dauern

Maximal zwei Jahre sollen die Arbeiten dauern. Zwei Jahre, in denen die komplette Verwaltung nicht im Rathaus sein wird. Für diese Zeit wird sie in einer gewerblichen Bestandsimmobilie in der Eisenbahnstraße 20 untergebracht. Derzeit werden die Räume genutzt von IPC Markus Himmelsbach, der Ende 2018 in die ehemalige Zigarrenfabrik in der Hauptstraße 37-37a umzieht, die er mit seiner Frau erworben hat und derzeit umfassend saniert. Das Gebäude in der Eisenbahnstraße biete genug Platz für die Ämter. "Auch wenn es etwas enger wird, ist es eine gute Lösung", so Schäfer.

Die Veränderungen betreffen aber auch die Kultur- und Tourist-Info, die Postagentur sowie die Gemeindebücherei. Letztere wird provisorisch in die Kellerräume der ehemaligen Praxis Krempp und ins Kellergeschoss der Grundschule einziehen. Dieser Umzug soll nach der Sommerpause vonstatten gehen. Die Kultur- und Tourist-Info sowie die Postagentur werden im Bürgerhaus untergebracht. Im Moment werden die vorgesehenen Räume noch als Lager genutzt. "Es war uns wichtig, dass der Zugang zu den Angeboten barrierefrei bleibt." Den großen Umzug, der im Dezember über die Bühne gehen soll, möchte Schäfer nutzen, um ordentlich aufzuräumen. Unter anderem sollen zum Beispiel Möbel, die auch im umgebauten Rathaus nicht mehr benötigt werden, veräußert werden.

Der Umbau des Rathauses wird 4,9 Millionen Euro kosten. Durch Förderungen aus dem LRP (2,36 Millionen Euro) und aus dem Ausgleichstock (850 000 Euro) verbleiben 1,7 Millionen Euro bei der Verwaltung.

Info: Vergangene Maßnahmen

> 1989: Völlige Neugestaltung des hinteren Treppenhauses mit Einbau einer Franziskusdarstellung als Fensterbild

> 1992: Umzug der Bücherei vom Bürgerhaus in das Untergeschoss des Klostergebäudes (nach Renovierung)

> 1998: Sanierung des vorderen Treppenhauses und Neugestaltung der WC-Anlage neben dem Bürgersaal

> 1999: Neugestaltung und Renovierung des Bürgersaals sowie der Tourist-Info und der Postagentur

> 2002: Einbau neuer Bürotüren im Verwaltungsbereich, Erneuerung der Elektroinstallation und Aufbau eines IT-Netzwerkes. Erweiterung und Neugestaltung der Gemeindebücherei. Dabei entsteht die Schmökerecke.

> 2004: Außensanierung (Sockelabdichtung; neue Fenster; Erneuerung der Dacheindeckung und Dachrinnen, Außenputz mit neuem Farbanstrich) ohne Hauptstraße 9 (Metzgerei – damals noch Privatbesitz)

> 2012: Die Gemeinde Seelbach erwirbt das Metzgereigebäude.