Um die bunten Muster zu erzeugen, mussten die Mädchen die Stoffe abbinden. Foto: Lahrer Zeitung

Ferienprogramm: Sieben Mädchen peppen weiße T-Shirts durch Batik auf / Strukturen sind schwer zu lenken

Sieben Mädchen experimentierten im Keller der Grundschule Seelbach mit Fäden, Farben und (zu Anfang noch) weißen Stoffen – besser bekannt als Batik. Heraus kamen fantasievoll bunte Tücher, T-Shirts oder Hemden.

Seelbach. Batiken, oder im englischen unter dem Begriff "Tie-Dye" bekannt, nennt man das Färben von verschiedenen Textilien mithilfe eines Farbbads. Bevor das Kleidungsstück – oder Stoffe, es könnten auch Kissenbezüge oder eine Tischdecke sein – in eine Farbmischung eingetaucht wird, spart man ausgewählte Stellen durch Abbinden von bestimmten Bereichen aus. So kommen diese Stellen nicht mit der Farbe in Berührung und es entstehen tolle Muster.

Mit der Technik lassen sich abgelegte Kleidungsstücke farblich wieder aufpeppen. In der jüngsten Zeit erlebt Batiken ein regelrechtes Wiederaufleben. Wer batikt, der muss das Ergebnis allerdings immer ein bisschen dem Zufall überlassen.

Auch ein Mundschutz wurde blau gefärbt

Ulrike Harter hatte die Idee, Batiken im Rahmen des Seelbacher Ferienprogramms anzubieten. Aufgrund der derzeitigen Hygiene-Vorschriften und Abstandsregeln waren sieben Teilnehmerinnen gekommen. Im Keller der Grundschule war es angenehm kühl. Was sicher gut war, denn die Farben in Eimern werden mit kochendem Wasser angerührt.

Der Trick beim Batiken sind Schnüre. Am einfachsten ist es, das Kleidungsstück, das gefärbt werden soll, zusammenzurollen und an einigen Stellen mit stabilen Schnüren abzubinden. Der nächste Schritt ist, das geschnürte Bündel in den Eimer mit Farbe zu tauchen. Durch die stabilen Knoten kommt die Farbe nicht überall hin oder erscheint am Ende mal stärker mal schwächer. Das lässt sich nicht vorhersagen, daher waren "Ahs" oder "Ohs" von Lena, Clara, Lea, Emely, Eni, Virginia und einer zweiten Clara – je nachdem – recht groß. Eine der zwei Claras hatte die Idee, Socken zu verfärben. Lea fabrizierte mit Ultramarin einen neuen Design-Mundschutz – passend zu den derzeitigen Umständen. Die Falten des gerefften Baumwollschutzes bleiben hell, das eigentliche Tuch strahlt in tiefen und kräftigen Blautönen.

Aufgrund der geringen Erfahrung der sieben Teilnehmerinnen, verzichtete Harter mit dem Mädchen auf die Möglichkeit mit Wachs auf den Stoffen den Zufall etwas auszutricksen. Was der Begeisterung der Mädchen keinen Abbruch tat.

Farben mussten mit Föhn getrocknet werden

Die Mädchen konnten mit Sprayflaschen in allen Farben des Regenbogens einzelne Stellen individuell färben. Und je nachdem wie stark die Künstlerinnen den Stoff mit Farbspray tränkten, desto stärker waren die Verläufe, die sie erzielen konnten. Einen Überraschungseffekt gab es immer. Am Ende wurden die Farben dann noch mit Bügeleisen und Föhn fixiert werden und schließlich konnten die Designerinnen in Spe die Ergebnisse ihren Eltern präsentieren.

Diese Woche bietet Ulrike Harter einen weiteren Kreativkurs im Seelbacher Ferienprogramm an. Am Donnerstag, 13. August, heißt das Angebot "bunte Fische nähen". Der Kurse beginnt um 14.30 Uhr und dauert etwa dreieinhalb Stunden. Ort ist der Keller der Grundschule im Seelbacher Bildungszentrum. Der Eingang ist die Treppe, die zur Bücherei führt.