Rund 100 Seelbacher verfolgten die Ausführungen zum Rathausumbau interessiert. Foto: Kiryakova

Thomas Schäfer erklärt die Finanzierung des Rathausumbaus. Schnelles Netz ab Mitte April.

Seelbach - Die Bürgerinfo zu den Themen Rathaussanierung und Breitbandausbau hat am Montag rund 100 Seelbacher ins Bürgerhaus gelockt. Bürgermeister Thomas Schäfer legte einen Schwerpunkt auf die Finanzierung des Umbaus des Verwaltungssitzes.

"Wir können uns die Sanierung guten Gewissens leisten", sagte Bürgermeister Thomas Schäfer. Seine Erklärung der Finanzierung des Großprojekts richtete sich vor allem an Kritiker, die die Sanierung als zu teuer empfinden. Aufgrund der Teilnahme an dem Städteförderungsprogramm LRP sei nun aber der richtige Zeitpunkt dafür, so Schäfer. Der Sanierungsbedarf sei groß, gerade in dem Gebäudebereich der ehemaligen Metzgerei. Mit der Neugliederung besonders im Erdgeschoss (Bürgerbüro, Kultur- und Tourist-Info, Postfiliale und Bürgersaal), der Barrierefreiheit durch den neuen Aufzug, neuer Elektrik und den Veränderungen für den Brandschutz (Reaktivierung des Kreuzgangs) werde die Bausubstanz "auf Jahrhunderte" gesichert.

Nach aktuellen Rechnungen werde das Projekt 5,26 Millionen Euro kosten. 2,46 Millionen Euro kommen aus dem Förderprogramm, eine halbe Million Euro aus dem Ausgleichsstock. Die Gemeinde muss 2,3 Millionen Euro aufbringen. "Das ist weniger als bei der Sanierung des Familienbads", sagte Schäfer. 24 Prozent der Gesamtkosten entfallen allein auf die Sanierung des Gebäudeteils, in dem sich die Metzgerei befand.

"Wenn wir jetzt nicht aktiv werden würden, wird ein Sanierungsstau entstehen", so Schäfer. Die Sanierungskosten würden noch mehr steigen und die Möglichkeit, dass die Verwaltung ein neues Gebäude bräuchte, würde wahrscheinlicher. Architekt Christoph Wussler rechnete vor, dass ein Neubau ähnlich teuer wie die jetzige Sanierung wäre. Allerdings würden hohe Fördersummen ausbleiben.

Wussler zeigte anschließend Fotos von den Abrissarbeiten im Rathaus. Der Rohbaustatus ist weitestgehend wiederhergestellt. Das Innere des Gebäudes ist kaum wiederzuerkennen. Bei den Arbeiten gab es auch Überraschungen. So hätten sich Zwischendecken im Bereich der Kapelle 15 Zentimeter abgesenkt, was eine veränderte Planung nötig mache. "Mehrkosten werden dadurch aber nicht entstehen."

Ein Seelbacher fragte danach, ob der Brunnen im Keller nach der Sanierung weiter zugänglich sein wird und ob er reaktiviert werden würde. Wussler und Schäfer bejahten den ersten Teil der Frage. Nur ob der Brunnenkeller durch eine Bodenklappe oder doch eine Spindeltreppe zugänglich gemacht wird, ist noch nicht klar. Die Reaktivierung des Brunnens werde geprüft. Es sei aber unklar, ob dies funktioniere, so Schäfer.

Sechs Kilometer Glasfaser verlegt

Beim zweiten Thema des Abends informierte Klaus Vogel, Regio-Manager der Telekom, über den erfolgten Breitbandausbau in Seelbach. Insgesamt seien sechs Kilometer Glasfaser verlegt worden, vier davon im Tiefbau. Ab Mitte April (siehe Info) sollen mehr als 1700 Haushalte von dem Ausbau mit Geschwindigkeiten bis zu 250 Mbit pro Sekunde profitieren. Die Geschwindigkeit variiert, je nachdem wie weit das Gebäude von den insgesamt acht Verteilerpunkten entfernt ist. Allerdings müssen Interessierte selbst mit der Telekom in Kontakt treten, um einen neuen Vertrag abzuschließen. Die Verbindung wird nicht automatisch schneller.

Was für die Menschen in den Randbereichen wie im Litschental in Sachen schnelles Internet getan werden kann, die nicht von dem Ausbau profitieren, soll künftig erörtert werden, so Bürgermeister Schäfer.

Drei Phasen

Das schnelle Internet in Seelbach wird in drei Phasen gestartet. Ab dem 15. April profitieren 1260 Haushalte in Seelbach, am 14. Juni werden weitere 260 Haushalte auf dem Schönberg und Wittelbach zugeschaltet und am 12. Juli folgen weitere 130 Haushalte in Wittelbach. Diese Staffelung kommt zustande, weil der Breitbandausbau während der Planung komplexer geworden ist und die Telekom weitere Kabelverzweiger bei der Bundesnetzagentur melden musste.