Das Bürgerhaus im Klostergarten ist 36 Jahre alt. Nun ist eine umfassende Sanierung fällig. Foto: Baublies Foto: Lahrer Zeitung

Bauprojekt: Gemeinde Seelbach will von Förderprogramm profitieren / Kosten über 1,2 Millionen Euro

Das Bürgerhaus im Klostergarten ist inzwischen 36 Jahre alt. Nun soll das Gebäude umfassend für rund 1,2 Millionen Euro saniert werden. Die Bedingung ist, dass die Gemeinde Seelbach einen positiven Förderbescheid bekommt.

Seelbach. Die Sanierung soll laut der Beschlussvorlage im Bund-Länder-Programm "Investitionspakt Soziale Integration im Quartier" (SIQ) angemeldet werden, auf das die STEG-Stadtentwicklung die Gemeinde hingewiesen hat. Das Programm wurde 2018 um ein Jahr verlängert, weshalb die Verwaltung noch dieses Jahr einen Antrag auf Förderung stellen möchte.

Das Bürgerhaus als zentrale Einrichtung für Gemeinschaftsveranstaltungen aller Art entspricht nach Auffassung der Verwaltung und der STEG-Stadtentwicklung in vollem Umfang den Zielen dieses Förderprogramms. Es sei das Kulturzentrum der Gemeinde und auch für die Vereine wichtig. Bei einigen Veranstaltungen sind inzwischen auch hier lebende Flüchtlinge einbezogen, um sie in das Gemeinschaftsleben zu integrieren, schreibt die Verwaltung in der Vorlage.

Schon in der vorbereitenden Untersuchung zur Aufnahme in das Städtebauförderprogramm LRP waren auch Verbesserungen im Bürgerhaus, nämlich die Erweiterung des Vereinsthekenbereichs. "Nachdem das Bürgerhaus jedoch 36 Jahre alt ist und teilweise nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht, ist auch eine umfassende Sanierung erforderlich, wobei Heizung und Beleuchtung, sowie Möblierung bereits erledigt sind", heißt es weiter. Aufgrund der engen Zeitschiene wurde Architekt Wussler in Absprache mit den Fraktionssprechern des Gemeinderats beauftragt, den Sanierungsbedarf zu erheben und eine Kostenschätzung zu erstellen. Hinzugezogen wurde auch ein Brandsachverständiger, um eventuelle Investitionen im Bereich "Brandschutz" zu erfassen. Die Liste der angestrebten Arbeiten ist lang (siehe Info). Welche dieser Maßnahmen letztendlich auch umgesetzt werden, müsse der weitere Planungs- und Entscheidungsprozess noch erbringen.

Parallel zu dem Förderprogramm SIQ sei die Maßnahme vorsorglich auch im Programm LRP-Aufstockungsantrag 2019 enthalten. Falls eine Aufnahme in das Sonderprogramm SIQ nicht erfolgen könnte, so ermöglicht die parallele Anmeldung dieser Maßnahme in beiden Programmen der Förderstelle Flexibilität hinsichtlich der Bewirtschaftung der Fördermittel, heißt es weiter. "Selbstverständlich fallen bei der Umsetzung die Kosten nur in einem der beiden Programme an."

Die vorläufige Kostenschätzung beläuft sich auf rund 1,2 Millionen Euro. Förderfähig seien maximal 60 Prozent davon. Je nach Förderprogramm müsste die Gemeinde zwischen 580 000 und 810 000 Euro selbst stemmen. Das Thema wird bei der nächsten Sitzung des Gemeinderats am Montag, 12. November, ab 19 Uhr im Bürgersaal des Rathauses besprochen.

Im Wesentlichen wurde folgender Sanierungsbedarf ermittelt:

Austausch der Fenster und Außentüren, partielles Anbringen eines Sonnenschutzes (Südseite), punktueller Austausch von beschädigten Holzteilen (Füllbretter), kompletter Anstrich der Außenfassaden, partielle Abdichtungsarbeiten an den Flachdachbereichen einschließlich Blechnerarbeiten, Erweiterung und Neueinrichtung des Vereinsthekenbereichs, Verbesserung der Andienung der Vereinstheke durch einen Personen- und Lastenaufzug an der Nordseite, Ausbesserungs- und Malerarbeiten im Innenbereich, Erneuerung der Sanitärbereiche (WC-Anlagen) und verschiedene Brandschutzmaßnahmen.