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Rathaus: Tag der offenen Tür bietet interessante Einblicke / Jetzt geht es an den Innenausbau

Der Umbau des Seelbacher Rathauses ist schon weit gekommen, aber es gibt auch noch viel zu tun. Beim Tag der offenen Tür konnten sich die Bürger ein Bild vom Stand der Arbeiten machen.

Seelbach. Das ehemalige Klostergebäude prägt das Ortsbild und ist gewissermaßen die Seele von Seelbach – seit nahezu 300 Jahren. Dies zu erhalten und gleichzeitig zeitgemäße Dienstleistungen für die Bürger und gute Arbeitsverhältnisse für die Verwaltung zu schaffen, sei das Ziel des Umbaus, betonte Bürgermeister Thomas Schäfer, der die Besucher am Freitagnachmittag durch die Räume führte.

Lange Planungen und viele Überlegungen seien vorausgegangen, um das Rathaus fit für die Zukunft zu machen. Maßnahmen wie Brandschutz und ein barrierefreier Zugang seien wichtige Bestandteile moderner Gebäude.

Das Klostergebäude wurde in seiner Geschichte bereits mehrmals umgestaltet und diente verschiedenen Zwecken. Dass man früher diverse Umbauten nicht sehr sorgfältig ausgeführt hatte, ist im Lauf der jetzigen Sanierung und Renovierung ans Licht gekommen und hat weitere – mitunter ungeplante – Maßnahmen erfordert. Jetzt, ein Jahr nach dem Baubeginn, sei man soweit, mit den Innenarbeiten zu beginnen, sagte Schäfer, und ergänzte: "Man kann schon ein Gefühl bekommen, wie das Rathaus aussehen wird".

Vor allem die Fassade bekommt ein neues Gesicht. Die nahezu geschlossene Vorderseite im Erdgeschoss, die zusammen mit einer Holzeingangstür wenig einladend gewirkt hatte, wird weitestgehend durch ein Glasfront ersetzt. Ziel ist es, einen großen, offenen und transparent wirkenden Eingangsraum zu schaffen.

"Alle publikums-intensiven Bereiche befinden sich im Untergeschoss", erläuterte Architekt Christoph Wussler. Links vom Eingang wird das Bürgerbüro einziehen. Dort sind ein offener Informationsschalter, der von zwei Personen besetzt wird, sowie zwei Beratungsstellen geplant. Die Kultur- und Tourist-Informationsbüro befindet sich dann auch im mittleren Eingangsbereich, während die Poststelle mit Lagerraum und Postschließfächer die Räumlichkeiten der ehemaligen Metzgerei beziehen.

Durch die verglaste Vorderfront öffnet sich der Blick zu dem jetzt freigelegten Innenhof. Dadurch entsteht eine sogenannte Freisicht-Achse bis zum Bürgersaal im hinteren Teil. Der Innenhof wird künftig für Veranstaltungen und sogar Hochzeitszeremonien genutzt werden können. Den Innenhof erschließt der wieder hergestellte, historische Kreuzgang.

Der große Bürgersaal, in dem der Gemeinderat tagen wird, wird in drei Bereiche geteilt. In der Mitte befinden sich dann die Ratstafel und die Besucherplätze, auf der linken Seite werden die Funde der Ruine der Lützelhardt ausgestellt, rechts ist Platz für die IT der Verwaltung und andere technische Geräte. Der Raum wird zudem auch von der Westseite her zugänglich sein.

Im Erdgeschoss erhält die gemeindeeigene Bücherei ihren Platz. Sie wird an der Stelle der ehemaligen St. Michael-Kapelle zu finden sein. Die alten Deckenbalken sind hier erhalten und verstärkt worden, sodass die metallenen Säulen entfernt werden konnten. Dadurch wirkt der Raum etwas größer.

Das erste Obergeschoss bezieht ausschließlich die Verwaltung. Hier befindet sich auch das Büro des Bürgermeisters. Der alte Bürgersaal wird in Besprechungs- und Pausenräume geteilt. Die oberen Etagen sind künftig mit dem Aufzug zu erreichen, somit wird das Rathaus praktisch barrierefrei. Nur im Nordbereich wird es einige Räume geben, die man nicht hindernisfrei erreichen kann. Da sie aber nur von Mitarbeiter benutzt werden, besteht zurzeit kein Bedarf, sie behindertengerecht zu gestalten.

Die Besucher bekamen beim Tag der offenen Tür kahle Räume und Gänge zu sehen, konnten sich aber dank der Erklärungen vorstellen, wie es dort einmal aussehen wird. Das Interesse war groß, daher gab es zwei Gruppen, die dafür umso mehr erklärt bekamen. Lob gab es vonseiten der Besucher: Es sei zu erkennen, dass die Verwaltung an vieles gedacht habe.