Erfolgreiche Übung: Die Hütte im Litschental brannte zwar ab, die jugendlichen Einsatzkräfte hatten das Feuer aber schnell unter Kontrolle. Foto: Kiryakova

Seelbacher Jugendfeuerwehr absolviert einen Berufsfeuerwehrtag. 24 Stunden im Einsatz

Seelbach - Alle zwei Jahre findet der Berufsfeuerwehrtag in Seelbach statt. Für 22 Kinder und Jugendliche hieß das am Wochenende: von Samstag- bis Sonntagmorgen in Einsatzbereitschaft sein. Damit soll der Nachwuchs auf die künftige Arbeit vorbereitet werden.

Frühmorgens zum Dienst antreten. Danach Stube beziehen, Technik warten, Theorie büffeln und immer wieder zu Einsätzen gerufen werden. Das Leben eines Berufsfeuerwehrmanns hat es in sich. "Wir wollen das dem Nachwuchs auch deutlich zeigen", sagte Tobias Schwarz, stellvertretender Jugendfeuerwehrwart. 22 Kinder und Jugendliche im Alter von neun bis 17 Jahre, darunter sechs Mädchen, nahmen die Herausforderung eines 24-Stunden-Dienstes am Wochenende an.

Dabei haben die zehn Betreuer darauf geachtet, möglichst unterschiedliche Szenarien für den "langen Dienst" einzubauen. Kurz nach zehn Uhr am Samstag wurde ein Verkehrsunfall gemeldet: Ein Auto ist mit einem Roller kollidiert und eine Person ist unter dem Auto eingeklemmt. Die erste praktische Übung war nicht einfach: Es galt, die Unfallstelle zu sichern, die Person zu bergen und ein kleines Feuer zu löschen. Dann musste das Feuerwehrauto aufgeräumt und wieder für einen Einsatz vorbereitet werden. "Zuerst müssen sie sich zurechtfinden, entsprechend langsam geht es dabei zu", erzählte Schwarz. Dies sei aber normal. Bei dem Berufsfeuerwehrtag gehe es weniger darum, hinterher die einzelnen Einsätze kritisch zu bewerten, wie das ansonsten bei Übungen gemacht wird. "Der Spaß steht im Vordergrund."

Beim zweiten Einsatz mussten die Kinder ein Feuer in der Marktstraße löschen. Nach einer kurzen Pause ging es in den Wald, um eine vermisste Person suchen. Der Höhepunkt stand um 19.30 Uhr an: ein Einsatz mit echtem Feuer. Eine "Gartenhütte" aus Paletten, Karton und Papierrollen brannte lichterloh. Sobald die Gruppe am Brandort im Litschental eingetroffen war, rollten sie die Schläuche aus und bekämpften die Flammen mit Wasser aus den Tanks der beiden Löschfahrzeuge. Dennoch konnten sie nicht verhindern, dass die "Hütte" vollständig abbrannte. Die Jugendwehr brachte aber die gefährlichen Glutnester unter Kontrolle, um so ein erneutes Entfachen des Feuers zu verhindern.

Nach dem Aufräumen und Abrücken in das Gerätehaus war dem Nachwuchs keine ungestörte Nachtruhe gegönnt. In den frühen Morgenstunden ertönte erneut das Alarmsignal. Müde, aber um viele Erfahrungen reicher, traten die jungen Feuerwehrleute am Sonntagmorgen nach einem gemeinsamen Frühstück den Heimweg an.

"Viele der Aktiven kommen aus der Jugendfeuerwehr. Wer als Kind hier gewesen ist, bleibt meistens dabei."

Info: Die Abteilung

Die Jugendfeuerwehr ist eine eigene Abteilung innerhalb der Gesamtwehr Seelbach. Kinder und Jugendliche ab dem neunten Lebensjahr werden dort theoretisch und praktisch auf künftige Einsätze vorbereitet. Mit 18 Jahren können sie in den aktiven Dienst eintreten. Zur Jugendfeuerwehr gehört auch die neue Kindergruppe für Kinder ab vier Jahren.