Der Gesamtholzverkauf der Forstbetriebsgemeinschaft im vergangenen Jahr belief sich auf 13 941 Festmeter. Dies führte zu einem Umsatzplus von zehn Prozent. Foto: Vögele Foto: Lahrer Zeitung

Versammlung: Waldbesitzer sollen schärfer kontrollieren

Lahr/Seelbach. Aus Sorge um die gegenwärtige Situation hatte die Forstbetriebsgemeinschaft Lahr-Seelbach ihre Mitglieder schon früher als in vergangenen Jahren zur Hauptversammlung eingeladen, um auf die aktuellen Problemfelder rechtzeitig hinzuweisen und nach Möglichkeit gegensteuern zu können. Die Versammlung am Mittwoch war dann auch überdurchschnittlich gut besucht.

Vorsitzender Hubert Schätzle hieß im Bruckerhof auch Bürgermeister Thomas Schäfer (Seelbach), die Ortsvorsteher Alfred Himmelsbach (Schönberg) und Klaus Girstl (Reichenbach) willkommen. Er rief in seinem Jahresbericht die Fortbildungsmaßnahmen, Lehrgänge und Informationsveranstaltungen in Erinnerung. Schätzle dankte den 172 Mitgliedern der FBG, die insgesamt 3329 Hektar Waldfläche bewirtschaften und pflegen.

Michael Heid berichtete, dass sich der Gesamtholzverkauf der FBG im Jahr 2018 auf 13 941 Festmeter belief, wobei ein Umsatzplus von zehn Prozent erreicht wurde. Dennoch glich das Geschäftsjahr einer Berg- und Talfahrt, bedingt durch die Wetterkapriolen, die große Trockenheit und die rasante Ausbreitung des Borkenkäfers.

Schädlingsbekämpfung verursacht Minus in Kasse

Rechnerin Waltraud Weber legte den Kassenbericht vor, der jedoch mit einem Minus abschloss, das durch die Mehrausgaben bei der Schädlingsbekämpfung verursacht wurde.

Joachim Prinzbach von der Forstwirtschaftlichen Vereinigung Schwarzwald berichtete über die Holzmarktlage, die durch hohe Sturm- und Trocken- sowie Käferholzanfälle geprägt war. Das gestiegene Kalamitätsholz, resultierend aus der Trockenheit und des Käferbefalls, wirkte sich auch auf die Preise aus. Für die Zukunft könne nur eine verhalten optimistische Prognose gestellt werden. Zur Besorgnis gebe auch der Zustand der Tannen Anlass.

Forstdirektor Hans-Georg Pfüller vom Amt für Waldwirtschaft referierte über den Stand der Forstreform, die einschneidende Veränderungen mit sich bringt. Das Gesetzgebungsverfahren läuft derzeit, die Bestimmungen werden konkretisiert. Noch gibt es Möglichkeiten der Einflussnahme. Anpassungen im Bereich der Betreuungsleistungen bleiben weiterhin kostenfrei. Auch eine gute Botschaft sei zu vermelden: Die Revierstruktur in der Ortenau bleibt stabil.

Forstrevierleiter Hans-Jörg Fries erläuterte in seinem Referat die Borkenkäferbekämpfung, die notwendig ist, um die rasante Ausbreitung dieser Schädlinge zu stoppen. Hier stünden alle Waldbesitzer in der Pflicht, rigoros im Wald zu kontrollieren und befallenes Holz so schnell wie möglich aus dem Wald zu schaffen.