Die Familiengruppe des Schwarzwaldvereins Seelbach bei der Birkenwanderung Foto: Verein

Freizeit: Nur noch wenig Mitglieder wandern beim Schwarzwaldverein Seelbach mit / Besuch in Schulen und Kitas nicht möglich

Seelbach - Das Corona-Jahr geht auch an der Familiengruppe des Schwarzwaldvereins Seelbach nicht spurlos vorbei. Weil in Schulen und Kitas nicht mehr geworben werden kann, fehlen neue Mitglieder. Doch 2021 soll vieles wieder besser werden.

"Dieses Jahr konnten wir keine der geplanten Aktionen mit der Familiengruppe starten", bedauert Gruppenleiterin Susann Fäßler. Die Corona-Pandemie habe frühzeitig die Jahresplanung über den Haufen geworfen. Und auch zu Zeiten, als sich Wandergruppen laut den Verordnungen noch treffen durften, hat die Familiengruppe lieber darauf verzichtet. "Wir wollen niemanden gefährden", macht Fäßler klar.

Familiengruppe hat mit einem Mitgliederschwund zu kämpfen

Da keine Aktivitäten unternommen werden konnten und Mitglieder, die ihr 18. Lebensjahr erreicht haben, aus der Gruppe "herausgewachsen" seien, habe die Familiengruppe mit einem Mitgliederschwund zu kämpfen. "Von 2012 bis 2018 hatten wir eine hohe Beteiligung. Aber viele Kinder, die jetzt älter geworden sind, sagen häufig, dass sie nicht mehr mitgehen wollen. Daher sind jetzt nur noch wenig aktive Mitglieder übrig", bedauert Fäßler.

Neue Wanderfreunde hatte die Familiengruppe normalerweise durch Werbung in Schulen und Kitas gewonnen. "Da haben wir Prospekte verteilt. Aufgrund der Pandemie durften wir dort aber nicht mehr vor Ort sein. Diese Werbetrommel fehlt uns jetzt", erklärt die Gruppenleiterin, die auch in der Nachbarschaft früher "Klinken putzen" war, um Mitglieder zu gewinnen.

Neben der Pandemie sei auch die Konkurrenz durch andere Vereine ein Grund, warum weniger Teilnehmer bei der Familiengruppe mitwandern. "Wer in einem Sport- oder Musikverein mitmacht, ist an den Wochenende halt anderweitig unterwegs.

Ich habe aber auch vollstes Verständnis dafür, wenn Eltern ihr Kind in einem anderen Verein anmelden, wo es sich sportlich oder musikalisch entwickeln kann", so Fäßler. Einige würden erst im fortgeschrittenen Alter wieder die Attraktivität der Natur wertschätzen – und sich an Wanderungen beteiligen.

Situation mit der Pandemie positiv verändert

Auch wenn die Familiengruppe derzeit mit Problemen zu kämpfen hat, eine Auflösung steht nicht im Raum. Im Gegenteil: Für 2021 schöpfen Susann Fäßler und ihr Team wieder Hoffnung. Fünf Programmpunkte sind für das kommende Jahr geplant.

"Wir hoffen, dass sich die Situation mit der Pandemie dann positiv verändert, wir wieder die Werbetrommel rühren können und Familien davon überzeugen, sich uns anzuschließen", sagt Fäßler. Bei der Jahreshauptversammlung des Schwarzwaldvereins im Januar soll das Vereinsheft mit allen Programmpunkten rausgegeben werden. "Das Programm ist so gestaltet, dass die Mitwanderer die Heimat kennenlernen können, der Schwierigkeitsgrad der Tour aber auch für jeden zu bewältigen ist", kündigt Fäßler an.

Sie ist gebürtige Thüringerin, aber schon seit 1991 im Schwarzwald zu Hause. "Die Integration ist vollkommen gelungen", sagt die 49-Jährige mit einem schmunzeln in der Stimme. Seit 2012 ist sie beim Schwarzwaldverein dabei und wandert mit ihren zwei Kindern, 18 und 17 Jahre alt, mit.

"Wir bleiben auch dabei, so lange die Gruppe besteht", so Fäßler. Zum Wandern sei jede Jahreszeit geeignet. "Es macht im Matsch genauso viel Spaß, wie in kurzer Hose. Wir haben einfach eine richtig tolle Gegend hier." Im kommenden Jahr sollen auch wieder mehr Wanderfreunde diese Gegend kennenlernen. "Ich hoffe 2021 auf frischen Wind mit neuen, jungen Mitgliedern", so Fäßler.