Der Einlauf am Mühlbach ist eine der wenigen Stellen, die gute Lebensbedingungen für Tier- und Pflanzenwelt bietet. Foto: wt Foto: Lahrer Zeitung

Monitoring: Fluss muss so durchgängig wie möglich gestaltet werden / Tierbestand ist zu gering

Seelbach (wt). Ein wichtiges Thema bei m " Vertieften Monitoring Schutter" ist die stärkere Besiedlung der Wasserläufe mit Fischen. Eine Untersuchung des Büros Limnofisch ergab erhebliche Defizite im Verlauf der Schutter von Schweighausen bis Lahr, so Peter Rudolph vom Büro Limnofisch.

In der fünfteiligen Skala gab es für Schutter und Nebenflüsse nur die Note ausreichend und damit einen vorletzten Platz. Ziel sei es nun, Schutter und Nebenflüsse so durchgängig wie möglich zu gestalten, denn sind es flussaufwärts vom Sulzbach bis zur Mündung des Regelsbachs teilweise steile, bebaute Ufer gibt es bis Schweighausen eine große Menge Hindernisse, welche die Fische nicht überwinden können.

In der Summe wurden im gesamten beobachteten Einzugsgebiet 240 Hindernisse ermittelt, die von Fischen nicht passiert werden können. In drei Zonen wurde der Fischbestand mittels Elektrofischerei ermittelt und das Ergebnis sieht so aus. Unterhalb des Gereutertalbach sollten 22 Fischarten vorkommen, jedoch sind außer Döbel, Gründling, Schmerle und Schneider keine weiteren Fischarten vertreten. Oberhalb des Regelsbachs findensich zwar mehr Fische, jedoch ist die Bachforelle auch hier Mangelware. Die Fischpächter an den Gewässern tun einiges dazu und setzen immer wieder Jungfische ein. Dazu müssen alle Gewässer Orte für Wasserpflanzen, Laichgebiete sowie Lebensraum für Jung- und Altfische bieten.

Graureiher fügt Fischen Verletzungen zu

Nicht angesprochen wurde die Fischerei durch die im Tal ansässigen Graureiher. "Der angelt mehr als ich", so ein Fischpächter. Leider fügt der Vogel Fischen auch Verletzungen zu, wenn er sie nicht erwischt. Aber auch er ist nur ein weiterer Teil dessen, was einen gesunden Fischbestand verhindert.

Rudolph zeigte in seiner Präsentation einige markante Stellen, die wenig Platz für die Lebewesen im Wasser bieten. Gleichzeitig ist man sich aber bewusst, so der Referent, dass es keine 20 Kilometer Schutter ohne Hindernisse geben kann. Denn auch am Unterlauf bis zur Mündung in die Kinzig stehen noch sechs Bauwerke, durch die kein Fisch kommt. Wichtige Maßnahmen zur Verbesserung seien auf jeden Fall die vielen kleinen Hindernisse zu beseitigen. Gleichzeitig aber der Einbau von Steinen und Totholz um kleinen und großen Wassertieren Rückzugsmöglichkeiten zu bieten. Wichtig sei auch die Vermeidung des Eintrags von Fremdstoffen, eine Auflockerung der Gewässerrandstreifen und Böschungen mit der Möglichkeit das die Gewässer bei Hochwasser genügend Raum zur Ausuferung haben.

Im Maßnahmenplan ist folgendes festgelegt: Die Durchgängigkeit in Schutter und Nebenflüssen herstellen. Des Weiteren die Gewässerrandstreifen wo erforderlich renaturieren und den Schadstoffeintrag so weit wie möglich zu verhindern.