Allmannsweier - Rund 300 Unterschriften haben Gegner des geplanten Wohnmobilstellplatzes in Allmannsweier gesammelt. Die Anwohner befürchten zu viel Verkehr und Lärm vor der Haustür.

Der Ahornweg in Allmannsweier ist eine Spielstraße in einer ruhigen Wohngegend, – und so soll es nach dem Wunsch vieler Anwohner auch bleiben. 300 Anwohner und Nachbarn des Grundstücks am ehemaligen Campingplatz zwischen Ahorn- und Herrenweg sehen in den dort geplanten 23 Stellplätzen die Ruhe in Gefahr. "Wenn die mit ihren großen Wohnmobilen hier rangieren müssen, kann man sich vorstellen, welche Lärm- und Verkehrsbelastung auf die Anwohner zukommt", sagt eine der Gegnerinnen, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte.

Als das Thema im Ortschaftsrat zur Debatte stand, hätten einige Anwohner spontan zusammengefunden und gemeinsam die Sitzung verfolgt. "Wir durften auch Fragen stellen, aber bekamen keine Antworten", sagt die Anwohnerin. Eine der Fragen sei etwa gewesen, was die Gemeinde von der Ansiedlung hätte? Die Pacht könne es nicht sein und da die Aufenthaltsdauer der Wohnmobile auf wenige Tage begrenzt werden soll, sehen die Gegner auch ansonsten keinen Nutzen für die Gemeinde.

Allmannsweiers Ortsvorsteherin Ria Bühler erklärt auf Nachfrage der Lahrer Zeitung, dass sie wenig Sinn in der Unterschriftenaktion sehe: "Ich habe in der Sitzung darauf hingewiesen, dass die Leute Einwendungen gegen das Projekt erheben können. Jetzt ist eben das Landratsamt am Zug und muss entscheiden." Der Ortschaftsrat habe nach Menschenverstand über das Anliegen des Investors entschieden. "Es gibt bei jeder Entscheidung Menschen, denen diese am Ende nicht zusagt", erklärt Bühler. Man könne es eben nicht allen recht machen. Zu der großen Zahl der Unterschriften wollte sie sich nicht äußern und auch nicht spekulieren, wie das Landratsamt wohl entscheide. Zur Angst der Anwohner, der Wohnmobil-Verkehr werde durchs Wohngebiet laufen, sagte Bühler, dass die Wohnmobile mit Hinweispfeilen in die richtige Richtung geleitet werden sollen.

Neben dem Verkehr und dem Lärm geben die Gegner auch zu, dass ihnen der Gedanke Unbehagen bereite dort Fremde auf der Durchreise anzusiedeln. Nicht einmal die Personalien würden aufgenommen, meint eine der Gegnerinnen. Eine andere, die ebenfalls lieber anonym bleiben möchte und von ihrem Garten direkt auf das Grundstück sehen kann, findet es schade, dass die Bürger nicht vorab eingebunden wurden: "Da hätte man sich den Konflikt gespart." Der sei nun aber da, weil der Ortschaftsrat eben für die Wohnmobilstellplätze gestimmt habe, obwohl mindestens 300 Bürger dagegen seien.

"Wir wollen nicht mit den Räten oder der Gemeinde im Streit liegen", sagt eine Gegnerin, die bereits dort gewohnt hat, als es noch ein Campingplatz war. Damals sei das etwas anderes gewesen. Die Zufahrt sei nicht über eine Spielstraße erfolgt und nicht direkt an zwei Bushaltestellen gewesen. Zudem seien damals vor allem Dauercamper vor Ort gewesen und man habe sich eben gekannt.

Am Montag, 19. März, werden die Unterschriften an Bürgermeister Brucker übergeben. Und dann hoffen die Gegner auf das Landratsamt und darauf, dass das Ansinnen dort abgelehnt wird. Kommt es so, seien sie auch bereit sich aktiv an der anderweitigen Gestaltung der Fläche einzubringen.

Info: Das sagt das Landratsamt

> Ein Bauantrag zur Errichtung einer Stellplatzanlage für Wohnmobile liege vor, erklärt Thomas Schaub, der Leiter des Baurechtsamts für den Kreis. Deren Genehmigungsfähigkeit werde derzeit geprüft: "Grundsätzlich können wir aber zu laufenden Baurechtsverfahren auch im Interesse der am Verfahren Beteiligten keine Auskunft geben".

 > Grundsätzlich erklärt er: "Liegt wie im vorliegenden Fall kein Bebauungsplan vor, ist ein Bauvorhaben innerhalb der im Zusammenhang bebauten Ortsteile zulässig, wenn es sich nach Art und Maß der baulichen Nutzung, der Bauweise und der Grundstücksfläche, die überbaut werden soll, in die Eigenart der näheren Umgebung einfügt und die Erschließung gesichert ist." Die Anforderungen an gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse müssen gewahrt bleiben und das Ortsbild darf nicht beeinträchtigt werden.

> Wann die Entscheidung falle, konnte Schaub nicht sagen, nur so viel: "Wir werden über den Bauantrag zeitnah entscheiden".