Für Trinkwasser aus dem Wasserhahn müssen die Schwanauer künftig 36 Cent pro Kubikmeter mehr bezahlen. Damit soll der Ausbau der Wasserleitung zur Sicherung der Versorgung zumindest teilweise gedeckt werden. Foto: Symbolfoto: Pleul/dpa

Versorgung: Leitungen sollen für 2,7 Millionen Euro ausgebaut werden

Schwanau - Alte Leitungen gefährden die Wasserversorgung in Schwanau. Für knapp drei Million Euro soll die Firma BN-Netze mit dem Ausbau der Leitungen die Versorgung sicherstellen. Um Kosten zu decken, ist eine Gebührenerhöhung um 36 Cent im Gespräch.

Gina Kraft von den BN-Netze erläuterte dem Gemeinderat bei seiner jüngsten Sitzung, dass die Wasserversorgung in Schwanau zur Zeit nicht immer garantiert werden kann. Aufgrund des Alters der Leitungen kann es vermehrt zu Schäden kommen, was für die Bevölkerung bedeutet, dass in der Zeit der Reparatur keine Wasserversorgung gesichert ist. Deshalb hat die BN-Netze geprüft, wie die Versorgung sichergestellt werden kann. Der Gemeinderat beschloss das Konzept, das 2,725 Millionen Euro kosten soll und wohl mit einer Erhöhung der Wassergebühren von 36 Cent auf 1,75 Euro pro Kubikmeter einhergehen wird.

Neue Leitung springt ein, wenn Versorgung aus dem Riedverband ausfällt

In der ersten Planung des Leitungsausbaus, erzählt Kraft, ist angedacht, dass eine Verbindung des Tiefbrunnens Ottenheim zum Neubaugebiet Ottenheim in Richtung Meißenheim hergestellt wird. Im zweiten Abschnitt soll eine Verbindung zwischen Allmannsweier und Nonnenweier entstehen, die auch einspringen kann wenn eine Wasserversorgung aus dem Riedverband ausfällt. Bereits jetzt ist auch der Anschluss von Wittenweier in der Planung.

Ingrid Scharff (SPD) merkte in der Diskussion an, dass es bei Wittenweier weitere Tiefbrunnen gebe und warf der BN-Netze vor, dies nicht ausreichend geprüft zu haben. Wenn schließlich der Ortsteil Wittenweier an das Wasserversorgungsnetz angeschlossen werden soll muss auch hier eine neue Leitung verlegt werden und eine Druckerhöhungsanlage wird notwendig.

Dagmar Frenk (SPD) merkte an, dass vor einer Beschlussfassung noch betrachtet werden solle wie viele Menschen von dieser Versorgung abhängen, da in Schwanau der überwiegende Teil der Bevölkerung noch über Eigenwasseranlagen versorgt wird. Bürgermeister Wolfgang Brucker sagte, dass man auch insgesamt über einen Anschluss von ganz Schwanau an das zentrale Netz diskutieren könne, stellte allerdings in Frage, dass dies gewünscht sei.

Gebührenerhöhungen um 36 Cent

Lutz Weide (CDU) zeigte auf, dass er als Laie nicht ausreichend Fachwissen mitbringt um über einen Betrag von rund drei Millionen Euro abzustimmen. Hierzu merkte der Bürgermeister an, dass ohne den Beschluss zur generellen Bereitschaft der Erneuerung keine weiteren Planungen stattfinden könnten. Auch Anträge auf Fördergelder könnten erst gestellt werden, wenn der Gemeinderat sich für die Maßnahmen ausspricht. Die weitere Planung erfolgt danach und auch die Vergabe der Baumaßnahmen wird noch in weiteren Sitzungen besprochen.

Bevor der Beschluss gefasst wurde brachte Ingrid Scharff (SPD) noch mögliche Gebührenerhöhungen zur Sprache. Brucker zeigte auf, dass die Wassergebühren zur Zeit bei 1,39 Euro liegen und dies schon jetzt nicht kostendeckend ist. Zu rechnen sei mit einer Gebührenerhöhungen um 36 Cent, was auch danach nicht kostendeckend sei. Silke Weber (FWV) wies darauf hin, dass die Herstellung der Verbindung wichtig sei, da sonst in der Zukunft mehr Zeit für Reparaturen notwendig werde.

Das Unternehmen BN-Netze ist eine Tochter des Energiedienstleisters Badenova und sorgt für den Betrieb, die Planung, der Ausbau und die Instandhaltung aller Strom- und Erdgasnetze sowie der Wasserversorgung von Badenova. Rund 560. 000 Menschen werden in der Region so durch Leitungen von BN-Netze mit Trinkwasser versorgt.