Die Schwanauer Bürger müssen ab kommendem Jahr für die Wasserversorgung mehr zahlen. Symbolfoto: Pleul Quelle: Unbekannt

Die Wasser- und Abwassergebühren für die Jahre 2022 und 2023 standen in Schwanau auf dem Prüfstand. Aufgrund der Kalkulationen hat sich der Gemeinderat in seiner Sitzung für eine Gebührenerhöhung entschieden.

Schwanau. In regelmäßigen Abständen werden die Gebühren für Wasser und Abwasser in den Gemeinden und Städten kalkuliert. Irmgard Denk vom Büro Schneider und Zajontz informierte in der jüngsten Gemeinderatssitzung über die Ergebnisse der Kalkulationen in Schwanau. Grundlagen für die Kalkulation waren der Erfolgsplan für die Jahre 2022 und 2023, das Anlagevermögen sowie die Abschreibungen für den Kalkulationszeitraum und die Investitionen des Jahres 2020. Insgesamt war ein Deckungsbedarf von rund 279 500 Euro zu erkennen. Die aktuellen Grundgebühren liegen bei 1,39 Euro pro Kubikmeter, um eine Kostendeckung zu erzielen, müssten die Wassergebühren nach Anpassung der Grundgebühren bei 1,64 Euro liegen.

Die Nutzer müssten künftig verstärkt an den fixen Kosten beteiligt werden. "Die Kostensteigerung resultiert insbesondere aus dem Anstieg der laufenden Betriebskosten, aber auch aus den steigenden Abschreibungen durch die erfolgten und geplanten Investitionen", erklärte Denk. Insgesamt sei eine Kostensteigerung von 48 000 Euro zu verzeichnen.

Aufgrund der Differenz zwischen aktuellem Gebührensatz und der Vollkostendeckung wird eine Erhöhung in zwei Schritten vorgeschlagen. Die Verbrauchsgebühr soll daher im Jahr 2022 auf 1,49 Euro pro Kubikmeter angepasst werden, im Jahr 2023 soll der Kubikmeter Wasser 1,64 Euro kosten. Auch die Grundgebühren sollen angepasst werden und liegen je nach Zähler zwischen 2,05 Euro monatlich und 8,18 Euro monatlich.

Durch die zweistufige Erhöhung wird erst im Jahr 2023 die Kostendeckung erzielt, wie Bürgermeister Wolfgang Brucker nochmals verdeutlichte. Einstimmig wurde der Vorschlag angenommen und die Wasserversorgungssatzung entsprechend angepasst.

Auch im Abwasserbereich wurden die Gebühren angepasst. Kalkulationsgrundlagen waren hier die selben wie die im Wasserbereich. Im Bereich des Abwassers wurden die Kosten für Schmutzwasser, Niederschlagswasser und dezentrale Abwasserbeseitigung kalkuliert. Durch die letzte Kalkulation für die Jahre 2020 und 2021 wurde in der zentralen Schmutz- und Niederschlagswasserbeseitigung eine Gebührensenkung auf den kostendeckenden Gebührensatz umgesetzt. Die zentrale Schmutzwassergebühr soll künftig bei 3,64 Euro liegen (bisher 3,26 Euro), die Niederschlagswassergebühr bei 0,27 Euro (bisher 0,20 Euro). Die Gebühr für Abwasser, das zu einer öffentlichen Abwasserbehandlungsanlage gebracht wird (dezentrale Abwassergebühr), soll aus abflusslosen Gruben mit 1,44 Euro zu Buche schlagen, aus Kleinkläranlagen mit 18 Euro. Auch im Abwasserbereich wurde der entsprechenden angepassten Satzung vom Rat zugestimmt.