Silvia Rauer baut seit 15 Jahre Kürbisse in Wittenweier an. Der "Rauer Bauer" beliefert etwa den Europa-Park. Foto: Lehmann

Expertin präsentiert leckere Kürbisrezepte und erklärt, warum diese auch bei Babys der Renner sind

Silvia Rauer hat im Heimethues gezeigt, dass Kürbisse nicht nur zur Deko taugen. Neben Infos zu dem Gemüse gab die Expertin den rund 70 Zuhörern auch Tipps für die Zubereitung.

Nonnenweier. Im Herbst ist der Kürbis nicht wegzudenken. Vielerorts wird er als Dekoration verwendet, so etwa auch im Europa-Park. Bunte Zier- und Speisekürbisse schmücken in den verschiedensten Formen und Farben den Park und stimmen auf den Herbst ein. "Rauer Bauer" aus Wittenweier gehört zu den Zulieferern des Parks und kam so auch vor rund 15 Jahren zum Kürbisanbau.

Silvia Rauer stellte bei ihrem Abend im Heimethues aber auch die andere Seite des Kürbisses vor. So setzte sie den Fokus auf die Speisekürbisse. Lange Zeit sei das Gemüse in der hiesigen Region verpönt gewesen, da nur der sogenannte "Saukürbis" bekannt war, dessen Geschmack nicht wirklich überzeugen konnte. Und auch für die Schweine sei der Kürbis keine optimale Nahrung gewesen, wie Rauer aus Gesprächen mit ihrer Mutter berichtete. So hätten sich auch immer wieder Metzger beschwert, dass "das Fleisch labberig wird".

"Alle Menschen essen gerne gut", erklärte Rauer – daher würden auf nahezu allen Kontinenten wohlschmeckende Speisekürbisse gezüchtet. Als Beispiele nannte sie den wohl bekanntesten Kürbis, den Hokkaido aus Japan, aber auch andere Exemplare hatte sie dabei. Im Gespräch mit der "Lahrer Zeitung" verriet sie, dass sie gerne die Kürbisse "Pink Banana", den "grauen Australier" oder auch den "Butternuss" in der Küche verarbeitet. Die genannten drei Sorten gab es im Heimethues auch für die Besucher zu kosten. Auch das Kürbiskernöl ist immer wieder eine leckere Zutat für verschiedene Speisen – unter anderem auch mit Vanilleeis, so der Tipp von der Expertin.

Zwischen einer leicht würzigen Kürbissuppe, einem Rohkostsalat, "Kürbisbrägili", Kürbisnocken und –spätzle, sowie einem Kürbisdessert gab es viele Hinweise und Tipps rund um den Kürbis. Die knapp 70 Besucher im voll besetzten Heimethues waren begeistert von den zubereiteten Speisen. Grundsätzlich, so der Tipp der Referentin, können alle Rezepte, die mit Kartoffeln vorgesehen sind, auch mit Kürbissen zubereitet werden.

Das Beste, so Rauer, sei, dass die Kürbisse nicht nur schmackhaft, sondern auch gesund seien, so eigne sich der kalorienarme Kürbis als "Low Carb"-Speise, enthalte viele Antioxidantien und sei gut bei Depressionen. Auch für Babynahrung sei der Kürbis bestens geeignet, da er keine Dünger vertrage und nur biologisch angebaut werde.

Unter anderem zeigte sie auch, wie die hartnäckigen Leckereien am besten zerkleinert oder geschält werden. Auf den Tischen waren nicht nur ein Prospekt mit Infos zur Landwirtschaft von Silvia Rauer und ihrem Mann ausgelegt, sondern auch die Rezepte des Abends zum Nachkochen.

INFO

Heimat Amerika

800 verschiedene Kürbis-Sorten gibt es weltweit. Sie sind alle aus fünf bitter schmeckenden Wildformen gekreuzt und gezüchtet werden. Rund 200 davon sind essbar, die übrigen ungenießbare Zierfrüchte. Ursprünglich stammen Kürbisse, aus Lateinamerika. Im 16. Jahrhundert kamen sie mit den Spaniern nach Europa. Streng botanisch gesehen ist der Kürbis kein Gemüse, sondern eine Beerenfrucht.