Das Schild "Anker" möchte Eigentümer Martin Göppert trotz Umbaus erhalten. Er will, "dass die Menschen wissen, was früher einmal hier war", so der Eigentümer. Foto: Bühler

Landratsamt überstimmt Räte

Ottenheim - Gute Aussichten für Martin Göppert. Der Eigentümer der ehemaligen Gaststätte Anker in Ottenheim darf im Erdgeschoss Wohnräume einrichten. Das zunächst verwehrte Einvernehmen hat der Bauausschuss nun doch erteilt.

"Das Landratsamt hat erklärt, dass der Umwandlung zu Wohnzwecken baurechtlich nichts entgegensteht und daher die Gemeinde das Einvernehmen zu erteilen hat. Würde das Einvernehmen nicht erteilt, hat das Landratsamt angekündigt es selbst zu ersetzen", erklärte Bauamtsleiterin Martina Stahl im Bauausschuss der Gemeinde Schwanau.

Im April 2014 hat die Tür des Gasthauses geschlossen – Betreiber Walter und Irene Stolz sind damals in den Ruhestand gegangen und hatten daraufhin das Haus an Martin Göppert verkauft. Göppert vermietet die Räume an Leiharbeiter. Bereits Mitte Dezember hatte er dem Bauausschuss einen Bauantrag vorgelegt – der wurde aber abgelehnt, da er zu kurzfristig eingereicht worden war.

Der nun vorgelegte Antrag sieht einen Umbau der Gaststätte zu Wohnungen vor. Statt der bisher bis zu 30 Leiharbeitern in den Gästezimmern sollen dann 40 Menschen, auch im Bereich des jetzigen Gaststättenraums, Platz haben.

Im Januar hatte der Ausschuss den Antrag noch abgelehnt. Bei der Entscheidung spielten vor allem die Beschwerden der Nachbarn über die Mieter eine Rolle. Dabei wurden neben Lärm- und Geruchsbelästigungen – aufgrund von Grillen im Freien – auch das Unverständnis der Hausbewohner bei direktem Vortragen der Beschwerden angeprangert. Nach der Entscheidung im Januar hatte Göppert das Gespräch mit der Verwaltung gesucht und zugesichert, weitere Störungen durch die Hausordnung verhindern zu wollen.

Info: So geht's weiter

Martin Göppert zeigte am Dienstag auf Nachfrage der Lahrer Zeitung Verständnis für die Sorgen der Gemeinde, sicherte aber zu, sich weiter dafür einzusetzen, dass sich Lärm und andere Belästigungen künftig in einem für die Nachbarn erträglichen Maß bewegen werden. Er will noch im Frühjahr mit dem Umbau beginnen.