Allmannsweier - Mit einer Wasserzirkulationsanlage soll das Umkippen des "Grünlochs" verhindert werden. Bei der Hauptversammlung der Fischwasser-Pächter erläuterte Gewässerwart Marius Kern die Arbeitsweise der Anlage.

Im vergangenen Jahr war die Fischwasser- Pächtervereinigung "Grünloch" mit dem Erhalt des Sees beschäftigt. Gemeinsam mit Ortschafts- und Gemeinderat wurde die Installation einer Wasserzirkulationsanlage auf den Weg gebracht und bereits im Dezember installiert. "Ganz nach dem Motto ›rettet das Grünloch‹ wurde zusammengearbeitet", sagte der Vorsitzende Uwe Häcker und dankte nochmals Ortsvorsteherin Ria Bühler für die Unterstützung der Gremien. Die Angler übernehmen die Stromkosten für die Anlage und die Messungen, wofür auch eigens ein Messgerät gekauft wurde.

Weiter wurde ein Wiesengrundstück am südlichen Ende des Grünlochs erworben. Das Fest am 1. Mai wurde wie gewohnt, mit dem Musikverein Allmannsweier gemeinsam organisiert, so Häcker in seinem Jahresrückblick.

Vieles sei im Umbruch, so gelte es im kommenden Jahr abzuwarten, wie sich die Lage entwickelt, insbesondere im Hinblick auf das Straßenfest. Der Hock am 1. Mai ist nach wie vor mit dem Musikverein gemeinsam geplant. Gewässerwart Marius Kern berichtete von den Terminen im vergangenen Jahr und gab einen Ausblick auf die Aktivitäten des kommenden Jahres. Eine Teilnahme am Ferienprogramm ist wieder geplant, 2017 waren 15 Teilnehmer am Wasser dabei und hatten jede Menge Spaß.

Hechte sterben wegen schlechter Wasserqualität

Weiter berichtete Kern vom Hechtsterben im Frühjahr 2017 im Grünloch. Dieses sei insbesondere durch die geschwächten Fische zustande gekommen, die unter der schlechten Wasserqualität leiden mussten. Durch die Installation der Wasserzirkulationsanlage soll sich die Lage wieder bessern.

Zur Verbesserung der Wasserqualität soll auch das Fällen von Bäumen am Grünloch beitragen. Wie Ortsvorsteherin Bühler berichtete, sollen jedoch zunächst jene Bäume fallen, die ein Sicherheitsrisiko darstellen. Der Bauhof wird sich in den kommenden Wochen nochmals die Bäume ansehen, so soll mehr Wind auf den See getragen werden. Auf Anfrage des Landesfischereiverbands möchte die Pächtervereinigung einige Mitglieder stellen, die bei der Landesgartenschau dabei sind und den Pavillon betreuen.

Im Rahmen der Hauptversammlung wurden langjährige Mitglieder geehrt. Seit 15 Jahren gehören Heiko Bühler und Mario Jörger der Fischwasser-Pächtervereinigung an. Für 40 Jahre Mitgliedschaft wurden neben dem Ehrenvorsitzenden Wolf-Dieter Rieflin Dieter Hundertpfund und Fritz Kleis geehrt.

Der Verein zählt derzeit 108 Mitglieder, davon 53 passiv und sieben Jugendliche.

Info: So geht dem See die Luft aus

> Unter dem Umkippen eines Sees versteht man eine plötzliche, katastrophale Zustandsveränderung eines Gewässers durch Sauerstoffmangel. Der Prozess beginnt in der Regel damit, dass von außen Nährstoffe eingeleitet werden und es dabei zu einer starken Algenblüte kommt. Der massenhaften Vermehrung des Phytoplanktons folgt eine Vermehrung des tierischen Planktons. Irgendwann sterben Algen und Plankton ab und werden von Bakterien unter Sauerstoffverbrauch abgebaut.

> Die Sauerstoffkonzentration sinkt in der Folge auf ein kritisches Niveau, unter dem etwa Fische nicht mehr atmen können und verenden. Das führt zu einem zusätzlichen Anstieg der abzubauenden toten Biomasse und die Sauerstoffkonzentration sinkt auf 0. Das Umkippen des Sees ist schon zu diesem Zeitpunkt nicht mehr auf natürlichem Weg zu verhindern.