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Kinderbetreuung: Schwanauer vereinfachen Anmeldeverfahren / Grundlage für Bedarfsplanung

Dass Eltern ihr Kind mehrfach in allen sechs Kindergärten der Gemeinde Schwanau anmelden, das gibt es in Zukunft nicht mehr. Ein zentrales Vormerkverfahren soll für Übersicht sorgen und aufzeigen, wie groß der Bedarf an Plätzen ist.

Schwanau. Wie Bürgermeister Wolfgang Brucker bereits beim Neujahrsempfang am Dienstag angekündigt hat, wird es in diesem Jahr einige Veränderungen in Schwanau geben. Darunter fällt auch das neue zentrale Vormerkverfahren für Kindergarten- und Kinderkrippenplätzen. "Wir mussten einen erhöhten Abstimmungsbedarf zwischen der Verwaltung und den Betreuungseinrichtungen feststellen", so Brucker. Nun habe man sich ein neues System überlegt, dass "für alle nur Vorteile bringt". Neben den Mehrfachanmeldungen, die dadurch verhindert werden sollen, und der besseren Übersicht soll damit auch eine verlässliche Grundlage für die Bedarfsplanung der Kindertagesbetreuung geschaffen werden. Mit dem neuen System wäre der erhöhte Bedarf, der nun in der Gemeinde ist, früher erkannt worden, ist sich Brucker sicher. Bei der nächsten Umfrage zur Bedarfsplanung sei dies nun übersichtlicher.

Ab der Geburt können die Kinder angemeldet werden. "Jeder kann allerdings nur ein einziges Mal im System angemeldet werden", erklärte Silvia Leuthner vom Schwanauer Hauptamt. Das Vormerksystem wird ab Mittwoch, 15. Januar, auf der Homepage der Gemeinde (www.schwanau.de) freigeschaltet. Unter der Rubrik "Leben & Wohnen" müssen die Eltern auf "Kindergärten" klicken und gelangen so zu "Kita-Platz vormerken". Bei der Anmeldung können drei favorisierte Betreuungsplätze angegeben werden. "Die Vormerkung ist allerdings keine Garantie für den gewünschten Kita-Platz", so Leuthner.

Die Vormerkungen würden an die entsprechenden Einrichtungen weitergeleitet, die letztlich über die Vergabe der Betreuungsplätze entscheiden. "Die Eltern erhalten über jeden Schritt eine Info-Mail", versicherte Leuthner. Sollten alle drei Wunsch-Plätze bereits belegt sein, werde sich Leuthner mit den Eltern in Verbindung setzen und nach weiteren Möglichkeiten suchen. "Wir müssen sicherstellen, dass jedes Kind in unserer Gemeinde einen Kita-Platz erhält. Manches Angebot gibt es dann eben nicht im eigenen Ort", betonte Brucker.

Der persönliche Kontakt soll mit dem neuen Verfahren jedoch nicht verloren gehen. "Es wird auch weiterhin Anmeldetage geben, an denen sich die Eltern direkt bei den Kita-Leiterinnen informieren und sich die Einrichtung ansehen können", sagte Leuthner. Auch werde der Vertrag dann am Ende direkt in der Kita unterzeichnet.

Für Eltern, die nicht online sind, gibt es die Möglichkeit, sich direkt in der Verwaltung zu melden. "Die weiteren Infos gibts dann telefonisch", sagte Leuthner.

Überlisten könne man das System nicht, es erkenne Ähnlichkeiten: "Würde sich ein Stefan und ein Stephan mit der gleichen Adresse anmelden, zeigt mir das das System an", erklärte Silvia Leuthner, Mitarbeiterin des Hauptamts. Daraufhin würde sie sich bei den Eltern melden, um herauszufinden, welche Angaben nun tatsächlich priorisiert werden. "Aber in Schwanau wird doch keiner versuchen, zu Schummeln", sagte Bürgermeister Wolfgang Brucker mit einem Lächeln.