Einsatzkräfte der Feuerwehr Ottenheim retteten bei der Herbstübung Menschen aus einem brennenden Gebäude. Anschließend war der DRK-Ortsverein Meißenheim/Schwanau für die Verletzten zuständig. Foto: Lehmann

Zahlreiche Kräfte aus der Region nehmen an einem spannenden Probeeinsatz teil

Ein großes Aufgebot hat die Ottenheimer Feuerwehr in die Unterdorfstraße entsendet. Rund 100 Einsatzkräfte haben im Rahmen der Herbstübung einen vermeintlichen Brand auf dem Anwesen von Martin Reitter gelöscht.

Ottenheim. Übungsannahme war ein durch einen Kurzschluss in Brand geratener Schlepper unter der Scheune, die Flammen haben bereits auf diese übergegriffen. Somit hatten die Einsatzkräfte alle Hände voll zu tun, das Gebäude aus dem 19. Jahrhundert zu retten. Außerdem benötigten auch die acht Mitarbeiter Hilfe, da ihr Fluchtweg durch die starke Rauchentwicklung abgeschnitten war.

Bevor die Einsatzkräfte ausrückten und die Alarmierung erfolgte, gab Gesamtwehrkommandant Bernd Leppert den Zuschauern einen Überblick über das anstehende Manöver und die örtlichen Gegebenheiten. Das Übungsobjekt wurde gewählt, da mit dem Brand bei Familie Benz gezeigt wurde, wie stark die Wehren in landwirtschaftlichen Anwesen gefordert sein können. In Ottenheim gab es zusätzlich den Nachteil, dass kein Mühlbach in der Nähe war und die Wasserförderung mühsam von zwei Tiefbrunnen aus aufgebaut werden musste.

Unter den Gästen waren in diesem Jahr auch die Freunde aus Euba, die den Einsatz aufmerksam beobachteten. Neben den Einsatzkräften aus allen vier Schwanauer Ortsteilen waren auch die Feuerwehr Lahr mit der Drehleiter sowie als Überraschungsgast die Wasserförderung der Feuerwehr Lahr dabei. Außerdem vor Ort waren der Führungstrupp Rhein-Süd mit Wehrleuten aus Kappel-Grafenhausen und Rust. Die Ruster waren mit dem neu in Dienst gestellten Drehleiter-Fahrzeug zum Einsatz gekommen. Zur weiteren Unterstützung waren zudem die Nachbarn aus Meißenheim der Einladung nach Ottenheim gefolgt.

Zunächst wählte die Wehr die Taktik, mit den zuerst eingetroffenen Fahrzeugen Löscharbeiten zu starten, bis die anderen Fahrzeuge eine Wasserversorgung aufgebaut hatten. Neben den Löscharbeiten und der Riegelstellung stand die Menschenrettung im Fokus. Die fleißigen Feuerwehrmänner bargen die Verletzten aus den Stallungen, anschließend kümmerte sich der DRK-Ortsverein Meißenheim/Schwanau um sie.

Martin Reitter zeigt sein schauspielerisches Talent

Unzählige Helfer waren im Einsatz und übten gekonnt den Ernstfall, während Martin Reitter sein schauspielerisches Talent unter Beweis stellte. "Jetzt tut doch endlich was", rief er besorgt, während die Wehrmänner bereits voller Tatendrang bei der Sache waren und Hand in Hand arbeiteten. Nach einer erfolgreichen Übung trafen sich alle Feuerwehrmänner und die Vertreter der Kommunalpolitik zur Nachbesprechung in der Silberberghalle in Allmannsweier.

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Lob und Kritik

Im Anschluss an die Übung gab es lobende Worte, aber auch konstruktive Kritik. Etwa das ausbaufähige Schlauchmanagement. Dennoch sprach Bernd Leppert von einem gelungenen Einsatz mit einigen Herausforderungen. "Es waren rund 100 Einsatzkräfte, die alle miteinander funktionierten", so der Gesamtwehrkommandant. Lobende Worte gab es auch vom stellvertretenden Kreisbrandmeister Thomas Happersberger. Die Zusammenarbeit habe gut geklappt. Es sei nicht auf einer Taktik beharrt worden, wenn sich herausgestellt habe, dass nachjustiert werden muss. Dirk Buss, Bereitschaftsleiter des DRK Meißenheim/Schwanau, betonte ebenso, dass die Kooperation zwischen Rettungskräften und Ersthelfern einwandfrei funktionierte.