An verschiedenen Stationen wurde den Bürgern die Liste der Maßnahmen vorgestellt: Für jeden Ortsteil standen die Orstvorsteher, wie die Ortstvorsteherin in Allmannsweier, Ria Bühler (rechts), Rede und Antwort. Foto: Goltz Foto: Lahrer Zeitung

Bürgerinfo: Schwanauer beschäftigen sich mit Entwicklung der Gemeinde / Ortsvorsteher stellen Projekte vor

Mit einem kommunalen Entwicklungskonzept will die Gemeinde Schwanau den Rahmen für zukünftige Projekte abstecken. Bei einem Infoabend hatten die Bürger ein letztes Mal die Möglichkeit, ihre Meinung mit einzubringen.

Schwanau. "Kleeblatt im Ried", "Vier für Schwanau" oder "Meine Heimat – unsere Zukunft": Die Ideen für ein Schwanau-Motto waren vielfältig. "Was jedoch rausgekommen ist, ist dass die Bürger nicht nur für ihren jeweiligen Ortsteil, sondern auch übergreifend denken und fühlen", freute sich Bürgermeister Wolfgang Brucker.

Rund zwei Stunden hatten sich zahlreiche Bürger in der Silberberghalle in Allmannsweier mit der Zukunft ihrer Gemeinde befasst. Statt einer monotonen Vorstellung der bisherigen Ergebnisse des Gemeindeentwicklungskonzepts, waren wieder einmal die Meinungen der Schwanauer gefragt. So lotste Elmar Groß von der Firma Steg Stadtentwicklung die Bürger an fünf Stationen: An vier der fünf wurden von den Ortsvorstehern die "Maßnahmenkataloge" für Allmannsweier, Wittenweier, Ottenheim, Nonnenweier sowie für die Gesamtgemeinde Schwanau vorgestellt. An der fünften Station sollten die Bürger ihre Motto-Ideen für Schwanau anpinnen.

Der Maßnahmenkatalog beleuchtet die Themen Verkehr, Infrastruktur, Versorgungssituation, bauliche Struktur sowie den öffentlichen Raum und den Landschaftsraum. Die Bürger konnten bei den Projekten nochmals ihre Priorisierung kund tun, indem sie Punkte vergaben:   Gesamtgemeinde: Den Bürgern war für gesamt Schwanau vor allem die Kinderbedarfsplanung mit ausreichenden Kita-Plätzen wichtig. Hohe Priorität hat auch die Sicherung der medizinischen Versorgung. Auch das Thema Zusammenschlüsse der Vereine auf die Gemeindeebene wurde mit einigen Punkten versehen.   Allmannsweier: Eine Radwegverbindung zwischen Allmannsweier und Nonnenweier und der Ausbau des Sportgeländes für die Vereine erhielten viele Punkte. Die höchste Priorität setzten die Bürger für die Schaffung von Mehrgenerationenhäusern. "Allmannsweierer wollen auch in ihrem Ortsteil alt werden", wusste Ortsvorsteherin Ria Bühler.  Nonnenweier: Auch in Nonnenweier soll etwas für die älteren Bürger getan werden: Das ehemalige Diakonissenhaus könnte als Generationenhaus dienen. Außerdem wünsche man sich weitere Einkaufsmöglichkeiten sowie beispielsweise einen Geldautomaten.   Wittenweier: Es soll das "gute soziale Miteinander" erhalten bleiben. Hierzu würden die Bürger beispielsweise das Alte Pfarrhaus zur Begegnungsstätte umgestalten. Wichtig ist ihnen auch die Verbesserung des ÖPNV und den Elzsteg zu erhalten.   Ottenheim: Die Lebensmittelgeschäfte und Metzgerei soll in Ottenheim durch Sonderaktionen wie besondere Öffnungstage aufrechterhalten werden. Außerdem sehen die Bürger es als wichtig, die Kapazitäten der Rheinauenhalle prüfen zu lassen. Einige Punkte gaben die Bürger auch dem Thema ärztliche Versorgung. Diese soll gesichert werden.

Die Firma Steg Stadtentwicklung erarbeitet seit drei Jahren gemeinsam mit der Gemeinde Schwanau ein kommunales Entwicklungskonzept. Nach einer Haushaltsbefragung im Jahr 2017 wurden gemeinsam mit den Bürgern die vier Ortsteile besichtigt. Daraufhin waren die Ortschafts- und Gemeinderäte gefragt: 2019 mussten sie einen Fragenkatalog beantworten. Aus den Rückmeldungen der Bürger und den Beratungen der Gemeindegremien konnte nun eine Maßnahmenliste erstellt werden, die am Dienstag vorgestellt wurde. Von diesem Abend wird es wieder eine Auswertung geben. Das Ergebnis wird im Herbst in einer Gemeinderatssitzung vorgestellt und das Konzept verabschiedet.