Eckhard Weißenberger hatte bei seinem Vortrag ein Foto vom Flüchtlingslager der Jesiden im Irak dabei. Foto: Bühler

Eckhard Weißenberger erzählt in Wittenweier von seinen Reisen

Wittenweier - Pfarrer Eckhard Weißenberger hat beim Seniorenkreis im Pfarrhaus in Wittenweier einen bewegenden und unterhaltsamen Vortrag über das Flüchtlingslager der Jesiden in der kurdischen Stadt Sindschar gehalten. Pfarrerin Christine Egenlauf begrüßte ihn im Namen des Seniorenkreises.

Weißenberger war Pfarrer in Diersburg und lebt heute in Bahlingen. Eingangs verwies er auf den dritten und vierten August, auf das Trauma der Jesiden, als der Islamische Staat in Nordirak 3000 jesidische Männer ermordet und 5000 Frauen und Kinder als Sexsklaven verkauft habe.

Letztendlich seien 26 000 jesidische Flüchtlinge nach Sindschar geflohen. Dort sei nunmehr quasi eine eigene Stadt entstanden, wo die Flüchtlinge derzeit in rund 480 Zelten untergebracht seien. Weißenberger hat mittlerweile zwölf Reise in den Nordirak hinter sich. Wie er berichtet, achteten die Familien, trotz der Enge in ihren Zelten, mit viel Disziplin auf Sauberkeit.

Erschreckt vernahmen die Senioren, dass jesidische Mädchen, die nach der jesidischen Religion, kein Sex vor der Ehe haben dürfen, quasi von Soldaten des IS vergewaltigt und versklavt würden. Der Theologe verwies auf eine Frau, die vom IS frei gelassen wurde. Die vergewaltigten Mädchen oder Frauen gelten in ihren Familien als unberührt. Das heißt, dass sie nicht verstoßen werden. Der Vortrag bot eine Fülle an Emotionen. Weißenberger berichten von den Rahmenbedingen vor Ort. Im Sommer sei es bis zu 50 Grad heiß und im Winter wiederum sehr kalt.

Pfarrerin Egenlauf verwies auf eine Bezirkskollekte am Palmsonntag, 25.März. Da soll Geld für das Hilfsprojekt "Nordirakhilfe" gesammelt werden. Im Anschluss überreichte Anneliese Roll, als Leiterin des Sonntagscafés einen Geldbetrag in Höhe von 100 Euro. Zusätzlich 50 Euro vom letzten Seniorencafé.